Essen. Das Gymnasium Werden hatte die Jury des „Deutschen Schulpreises“ zu Gast. Die fühlte Lehrern, Eltern und Schülern auf den Zahn - und fand viel Erfreuliches.

Sie hüllen sich weitgehend in Schweigen, aber immerhin: in ein freundliches. Knapp zwei Tage inspizierten Jurymitglieder und Experten des „Deutschen Schulpreises“ das Gymnasium Werden. Schauten in rund 40 Unterrichtsstunden ‘rein, fragten Eltern und Schüler, schauten in die Akten, interviewten die Schulleitung, und am Ende gab es noch kurze Vorführungen von Tanzschülern.

Am Gymnasium Werden kann man sein Abi im Fach Tanz machen. Das ist sehr ungewöhnlich. Doch nicht nur deshalb hat sich die Schule um den „Deutschen Schulpreis 2013“ beworben, der als renommierteste und bestdotierte Auszeichnung bundesweit gilt.

Noch keine Rückmeldung

„Wir haben nicht das Gefühl, dass der Tanz diese Schule dominiert“, schlussfolgert denn auch Jury-Mitglied Hans Anand Pant. Und wie war sonst der Eindruck? „Bitte haben Sie Verständnis“, sagt Schulpreis-Koordinatorin Andrea Preußker, „dass wir jetzt noch keine Rückmeldung geben, es ist ja ein laufendes Verfahren.“

Pant sagt dann aber doch einiges. Seine Erwartungen seien „deutlich übertroffen worden“ hinsichtlich der „Freude, Motivation und Disziplin“ der Schüler. Sein Kollege Volker Reinhardt lobt das „besonders gute Schulklima“, das man beim Besuch gespürt habe.

Geist ist spürbar

Die Kriterien, nach denen der „Deutsche Schulpreis“ vergeben wird, sind unter anderem: Die Leistung der Schüler, die Qualität des Unterrichts, das Klima, der Umgang mit Vielfalt, wie Verantwortungsbereitschaft vorgelebt wird. „Überzeugende Anträge schreiben“, sagt Pant, „können viele Schulen.“ Doch wenn man dann zwei Tage lang dort ist, merke man schnell, „was reine Dekoration ist und was authentisch.“ Schon beim ersten Gang über die Flure könne man spüren, was für ein Geist vorherrsche. „Das merken Sie“, sagt Pant, der jetzt im dritten Jahr die Jury-Arbeit macht, „vor allem im Vergleich.“

Für Schulleiterin Felicitas Schönau hat sich die Bewerbung „schon jetzt gelohnt“, auch für den Fall, dass die Schule nicht weiterkommen sollte. „Ein Wettbewerb setzt Kräfte frei. Das haben wir hier gespürt, denn alle haben mitgezogen.“

Die Jurymitglieder und Experten besuchen in diesen Wochen insgesamt 20 deutsche Schulen. Sie waren aus den 144 Bewerbern ausgesucht worden. „Schon jetzt kann die Schule sehr stolz auf das Erreichte sein“, lobte Projektleiterin Andrea Preußker. Ende März werden aus den 20 besuchten Schulen 15 Schulen offiziell für den Schulpreis nominiert. Sie erhalten bereits eine Auszeichnung. Der endgültige Sieger, der Hauptpreisträger, steht dann im Juni fest.