Essen. . Schneetreiben behinderte den Verkehr: Verspätungen bei der Evag, Ebe fuhr Pläne ab.

„Frau Holle, es reicht allmählich!“ – So manchem Berufspendler lag dieser Ausspruch auf den Lippen, als er im Stau stehend, an Kreuzungen leicht rutschend oder mal nur schleichend vorwärts kommend, durch das Schneegestöber zur Arbeit fuhr. Gut zu tun hatte da bereits die Essener Polizei: Rund 65 witterungsbedingte Unfälle, verteilt auf das ganze Stadtgebiet, nahmen die Beamten zwischen 6 und 18 Uhr auf. Dabei waren vor allem Blechschäden. Bis auf einige leichte Verletzungen kamen Menschen nicht zu Schaden, erklärte Sprecher Raymund Sandach. Bei der Essener Verkehrs-AG kam es morgens besonders dort zu Verspätungen, Ausfällen und Umleitungen, wo die Buslinien zwischen Karnap und Kettwig Höhenunterschiede zu bewältigen hatten. Ab 11 Uhr normalisierte sich der Betrieb langsam, so Sprecherin Sylvia Neumann.

Winterdienst stand im Berufsverkehr

Die Fahrzeuge des Winterdienstes der Entsorgungsbetriebe Essen (Ebe) hatten laut Sprecherin Bettina Hellenkamp gegen 4 Uhr ihr Depot verlassen, um die Straßen des Streuplans A abzufahren, der für den Einsatz wiederum in 28 Teilbereiche gegliedert ist. Bis 11 Uhr hätten die rund 20 Einsatzwagen dazu gebraucht. Um sechs Uhr habe man dann mit der ersten Runde des Streuplans B angefangen. Gegen Mittag bzw. am frühen Nachmittag habe die Ebe die zweite Runde begonnen, ehe der Schneefall nachließ und auf den Straßen vor allem Matsch übrigblieb. Hellenkamps Resümee: „Bei uns lief es ganz normal, Probleme hatten wir nur im Berufsverkehr.“ Wenn die Fahrzeuge Teil des Staus würden, dann verringere sich natürlich das Streu-Tempo. Für die Nacht zum heutigen Donnerstag erwarte sie bis zu minus sieben Grad, so dass man durch Kontrollfahrten die Straßenlage beobachte und bei überfrierender Nässe reagieren werde.

Den Schuh nicht anziehen

Kritik am gestrigen Winterdienst, die Leser gegenüber der NRZ äußerten, wollte sie sich nicht annehmen: „Diesen Schuh ziehen wir uns heute nicht an.“ Die Entsorgungsbetriebe könnten nicht mehr machen, als die Pläne durchzufahren. Rund 150 Tonnen Salz und ca. 30.000 Liter Sole-Gemisch seien pro Durchgang auf die Straßen gebracht worden.

Noteinsätze wegen Wasserrohrbrüchen

Noteinsätze beschäftigten die Mitarbeiter der Stadtwerke, weil es zu Wasserrohrbrüchen in Heisingen (Lelei), Kettwig (Ringstraße) und Vogelheim (Hafenstraße) kam. Diese zogen wiederum Teilbehinderungen des Straßenverkehrs nach sich. „Solche Wasserrohrbrüche sind aber nicht immer auf den Frost zurückzuführen“, so Sprecher Dirk Pomplun.

Neues Schneefallgebiet in der Nacht zum Freitag

Hoffnung auf bessere Aussichten und Tauwetter kann Cornelia Urban den Essenern erst für Freitag machen. „Wir erwarten in der Nacht zum Freitag ein neues Schneefallgebiet von der Eifel her, das in Richtung Osten zieht“, sagt die Meteorologin des Deutschen Wetterdienstes in Schuir. Der heutige Donnerstagabend könne bereits kritisch werden. Von Südwesten her beginne erst am Freitag das Tauwetter, so dass nur noch vormittags in den Übergangsbereichen Glätte möglich sei.