Essen. Nachdem in Bochum und Düsseldorf die Sponsoren-Tätigkeit städtischer Töchter in die Kritik geraten ist, sieht sich die Essener Sparkasse gut aufgestellt. Anders als die Düsseldorfer Kollegen habe man stets nur Soziales, Kultur und Breitensport gefördert.
Die Sponsoren-Tätigkeit städtischer Tochterunternehmen ist ins Gerede gekommen - weniger in Essen zwar, dafür im Zuge der Steinbrück-Affäre umso stärker in Bochum und neuerdings auch in Düsseldorf. In der Landeshauptstadt hat die Sparkasse jüngst angekündigt, künftig „Glamour-Veranstaltungen“ finanziell nicht mehr zu unterstützen und auch den Profi-Sport zu meiden. Man könne dies den Kunden gegenüber nicht mehr vertreten, hieß es.
Die Frage liegt nah: Wie sieht es in Essen aus? „Wir haben ja nie Luxus-Veranstaltungen gesponsert und werden dies auch künftig nicht tun“, sagt Volker Schleede, Sprecher der Essener Sparkasse. Wenn die Düsseldorfer sich künftig strikt auf Breitensport, Kultur und Soziales konzentrieren wollen, so werde dies in Essen seit langem beherzigt. Insgesamt vier Millionen Euro verteilt die Sparkasse jährlich, um Gutes aller Art zu unterstützen. Egal, was damit passiert: Streng genommen handelt es sich selbstverständlich um das Geld der Kunden. Warum also überhaupt Sponsoring? „Aus dem Sparkassengesetz leitet sich unser öffentlicher Auftrag ab“, so Schleede. Dieser umfasse auch die Unterstützung dessen, was einem Gemeinwesen nütze. Geld fließt dabei von den Stiftungen der Sparkasse sowie aus Mitteln der Sparkassenlotterie.
Das Geld fließt über Stiftungen
Die Stiftung Alten-, Behinderten- und Jugendförderung unterstützt den Bau von Wohn- und Werkstätten für Behinderte, Umbau und Modernisierung von Altenpflegeheimen, die Bekämpfung der Jugendarbeitslosigkeit. Die Sparkassen-Lotterie fördert Schulen und Kindergärten, Sport und Kultur - „darunter fällt z.B. auch die Finanzierung der Spielplätze, die unsere Auszubildenden jährlich bauen“, so Schleede. Die Philharmonie-Stiftung widmet sich dem Essener Konzertleben. Die Kunst- und Kulturstiftung sorgt unter anderem für Dauerleihgaben ans Museum Folkwang und fördert Kunst im öffentlichen Raum. Die Sportstiftung hilft Vereinen bei der Anschaffung von Sportgeräten.
Beim Thema Wissenschaft übernahm die Sparkasse die Kosten für zehn Deutschlandstipendien, lobte einen Wissenschaftspreis für Spitzenleistungen in Medizin, Wirtschafts- und Geisteswissenschaften aus und engagierte sich für das Programm „Scientist in Residence“.
Eine genaue Liste, wieviel Geld welcher Verein oder welche Institution erhält, will die Sparkasse nicht öffentlich machen. „Nicht, weil wir Angst vor Transparenz hätten“, beteuert Schleede. Doch wenn der eine Verein 10 000, der andere aber 15 000 Euro für ein bestimmtes Projekt erhalte, gebe es schnell Eifersüchteleien. „Das wollen wir vermeiden.“