Lüdenscheid. .

Eher auf private Initiative und Sponsoring statt auf fest eingestellten Haushaltsposten und professionelle Errichtung setzt die Politik, wenn es darum geht, so genannte Rettungspunkte an Hauptwanderwegen rund um Lüdenscheid einzurichten.

Eine geschlagene halbe Stunde beschäftigten sich am Mittwochabend gleich zwei Ausschüsse – der für Stadtplanung und Umwelt und der für Bauen und Verkehr – mit dem Antrag, den die Lüdenscheider Liste formuliert hatte. Es geht darum, in Notfällen wie Verletzungen oder Herzanfällen bei Wanderungen den Rettungskräften anhand der Tafeln den genauen Standort mitteilen zu können.

Hilfe schneller am Ort

In den Leitzentralen sollten dann mögliche Zufahrten bekannt sein. Denn im Ernstfall könnte unnötig Zeit verloren gehen, wenn Helfer am Unfallort erst lange überlegen müssen, wo sie denn eigentlich genau sind. So ist der Standort der Tafeln oder Schilder mit den Koordinaten im UTM-System abgespeichert.

So viel zur Idee im Grundsatz, doch dann ging es ins Detail und ein bisschen drunter und drüber. Denn der LL-Antrag enthielt auch den Passus, Lüdenscheid solle das Konzept des Sauerland Tourismus übernehmen. Dort sind die Tafeln auf vorhandene Beschilderungen und Masten aufgesetzt, wie Wolfgang Löhn, Touristik-Fachmann der Stadt, in der Berichterstattung erläuterte.

Das Problem: Lüdenscheid verfügt über eine vergleichbare Beschilderung eben nicht. Darum hatte Löhn auch schon gerechnet. Statt mit fünf Euro wie im Hochsauerland für ein Schild müssten auch Kosten für eigene Pfähle samt Fundament und Arbeitszeit eingerechnet werden. Damit aber geht es um 120 Euro pro Schild, bei 15 Rettungspunkten also um etwa 2000 Euro.

Vorbild Schalksmühle

Das aber wollte beispielsweise Hansjürgen Wakup (CDU) überhaupt nicht einsehen: „Das wird zu kompliziert, Freunde“, mahnte er und verwiese auf das löbliche Beispiel der Nachbargemeinde Schalksmühle, wo die Sparkasse die Schilder gestiftet habe und sie ehrenamtlich und mit Hilfe der Feuerwehr angebracht worden seien. Im Krummenscheider Forst würde er auch selbst mit Hand anlegen, versicherte der CDU-Ratsherr.

Ein bisschen anders sahen das die SPD-Vertreter. Möglichst viel ehrenamtliches Engagement seitens der unterstützenden Vereine (Alpenverein, Stadtfrauenverband, Turboschnecken und Naturfreunde) sei hochwillkommen. Die 2000 Euro solle man aber trotzdem im Haushalt verankern, um das Projekt auch sicherzustellen. So stimmte man den ursprünglichen LL-Antrag nieder, um ihn dann in modifizierter Form (ohne Anlehnung an das Modell Sauerland Tourismus) wieder gutzuheißen. Haushaltsmittel bereit zu stellen, wurde schließlich in der dritten Abstimmung abgelehnt.