Essen. . Der Essener Verein für Kinder- und Jugendarbeit in sozialen Brennpunkten ist in den vergangenen Jahren stark gewachsen - so stark, dass er jetzt in die große ehemalige IT-Zentrale von Siemens an die Brunnenstraße zieht. Natürlich ist hier jetzt auch eine Kita untergebracht.
An den Wänden fehlen noch die obligatorischen zahllosen selbstgemalten Bilder und auch das Außengelände ist derzeit eine Baustelle. Das alles stört die mehr als 70 Jungen und Mädchen zwischen vier Monaten und sechs Jahren überhaupt nicht, die seit kurzem in die nagelneue Kita „Wunschbrunnen“ des Vereins für Kinder- und Jugendarbeit in sozialen Brennpunkten (VKJ) kommen. In der alten IT-Zentrale des Siemens-Konzerns an der Brunnenstraße 29 hat auch der Verein eine neue Heimat gefunden.
„Wir sind gewachsen und haben viele neue Einrichtungen eröffnet. Da war es in der alten Verwaltung im Awo-Haus am Pferdemarkt zu eng geworden“, kommentiert VKJ-Geschäftsführer Oliver Kern eine von insgesamt vier Neueröffnungen, die er in diesem Jahr schon erlebt hat oder noch erleben wird. Nun hat es auch ihn „erwischt“, von seinem neuen Büro in der zweiten Etage aus schaut er genau auf das Alfred-Herrhausen-Haus.
1,5 Millionen nur für Kita-Ausbau
„Wir haben drei Jahre lang nach einem Objekt gesucht“, berichtet Kern. Als Projektentwickler Martynus – mit dem arbeitete man schon in der Altenessener Kita Radhoffstraße zusammen – das Siemensgebäude vorschlug, war klar: Hier ist mehr als genug Platz für Verwaltung, Familienbildung und Seminarräume. Was macht man mit dem Rest des Hauses, das neben Siemens früher auch ein Betonlabor von Hochtief und verschiedene IT-Dienstleister beherbergte? Natürlich baut man eine Kita.
Erst im März konnten die Arbeiten beginnen. „Wir haben drei Monate gewartet. Hier war die weltweite IT-Zentrale, da gab es wohl eine Menge abzubauen“, vermutet Kern. Dann musste es schnell gehen. Schließlich mussten Wände eingerissen und neue gezogen werden, der Ausbau eines gewaltigen Lastenaufzugs machte eine neue Berechnung der Statik erforderlich und im Erdreich wartete ein alter Öltank – unter anderem. Im September konnten die Kinder Erdgeschoss und erste Etage bevölkern.
Rund 1,5 Millionen Euro kostete alleine der Ausbau der Kita. Fertig ist man noch nicht. Die Seminarräume in der dritten Etage gehen demnächst „ans Netz“. Wohl im April wird der Innenhof, den man um stattliche drei Meter aufgeschüttet hat, von den Kleinen in Besitz genommen. Die Wände ihrer Kita werden sie mit selbstgemalten Bildern sicherlich schneller zupflastern.