Essen. Nachdem die Stadt Bordellplänen im Gewerbegebiet Neu-Cöln in Essen eine Absage erteilt hatte, eröffnete dort ein Massagesalon. Der muss aber binnen einer Woche seinen Betrieb einstellen. Ob Bordell oder nicht - die Tätigkeit sei ungenehmigt und damit illegal, heißt es von Seiten der Stadt.
Erneute Aufregung am Gewerbegebiet Neu-Cöln: Nachdem die Stadt Bordellplänen dort eine Absage erteilt hatte, eröffnete dort ein Massagesalon. Der muss aber sofort wieder dichtmachen: Die Stadt hat ein Bußgeldverfahren eingeleitet und droht mit Zwangsgeldern, wenn der Betrieb nicht binnen einer Woche eingestellt.
Seit dem Sommer sind Anwohner und Bezirkspolitiker alarmiert. Im Obergeschoss des Gewerbegebäudes Schacht Neu-Cöln 34 sollten drei „Gästezimmer“ eines „bordellartigen Betriebes“ entstehen; ein entsprechender Bauantrag ging Anfang Juli bei der Bauaufsicht ein. Zum Entsetzen der Anwohner, die befürchteten, das Bordell könnte ein gezieltes Angebot für die osteuropäischen Kunden des Automarktes rund um das Autokino Bergeborbeck sein und künftig noch erheblich ausgeweitet werden.
Befürchtungen nicht von der Hand zu weisen
Die Befürchtungen, dass sich rund um das Autokino lichtscheues Volk aus Osteuropa ansiedelt, treibt Anwohner und Politiker im Großraum Borbeck schon länger um. Und sie sind nicht von der Hand zu weisen, wie Ermittlungen der Polizei beweisen. Deren Ermittler vom Einsatztrupp Wohnungseinbruch hatten Mitte Oktober in einer spektakulären Aktiom eine Bande georgischer Einbrecher festgenommen und dabei festgestellt, dass sie aus Wohnungen und Hotels zum Beispiel an der Hafenstraße und an der Alten Bottroper Straße heraus agierten (wir berichteten). Auch bei der jüngsten landesweiten Razzia gegen Wiohnungseinbrecher hatte die Polizei neben drei Flüchtlingsheimen auch Hotels in Bergeborbeck kontrolliert mit der Begründung: Wir wollen nicht, dass diese Gruppen sich hier etablieren.
Zur Erleichterung von Anwohnern und Politikern fand die Bauaufsicht einen Hebel im Baurecht, um den Bordell-Bauantrag abzuschmettern: Der Bau sei nicht genehmigungsfähig, weil nicht barrierefrei. Als jetzt bekannt wurde, dass an gleicher Stelle dort der „Massagesalon Lizzie“ aufgemacht hatte und Anwohner von einem „munteren Kommen und Gehen“ berichteten, reagierte die Verwaltung schnell: „Ob Bordell oder nicht: Die Tätigkeit dort ist ungenehmigt und damit illegal“, sagt Stadt-Sprecher Stephan Schulze: „Der Betrieb muss binnen einer Woche eingestellt werden.“