Essen. . Am Jahrestag der Reichspogromnacht haben sich Freitagabend in Altenessen 60 NPD-Sympathisanten und 250 Gegendemonstranten gegenüber gestanden. Starke Polizeikräfte trennten die Demos. Die Altenessener Straße zwischen dem Allee-Center und der Alten Badeanstalt wurde komplett gesperrt.
250 Teilnehmer einer Gegendemonstration haben Freitagbend in Altenessen lautstark gegen den Versuch der NPD protestiert, den Jahrestag der Reichspogromnacht 1938, den Auftakt der systematischen Judenverfolgung, in einen Gedenktag an die Toten entlang der Mauer umzudeuten. Die Polizei meldete eine Festnahme nach einem Flaschenwurf. Schon am Nachmittag hatten rund 70 Menschen am Isinger Tor in Steele der Opfer des Nationalsozialismus gedacht und ein Verbot der NPD gefordert.
Die Polizei hatte sich auf Kundgebung und Gegendemo an der Alten Badeanstalt in der Altenessener Ortsmitte sorgfältig vorbereitet. Zwischen Allee-Center und Badeanstalt war die Altenessener Straße abgesperrt. Auch einige Aufgänge des U-Bahnhofs Altenessen-Mitte waren gesperrt, damit Gegendemonstranten den Teilnehmern der NPD-Kundgebung nicht im Wortsinn in den Rücken fallen konnte.
Eine Gruppe, die von der Wilhelm-Nieswandt-Allee die Absperrung zu durchbrechen versuchte, wurde wirkungsvoll von zwei Diensthundführern gestoppt. Mit Trillerpfeifen, Tröten, Rasseln und „Nazis raus“-Rufen begleiteten die Gegendemonstranten die Kundgebung der rund 60 NPD-Sympathisanten, die auf das Anzünden von Fackeln verzichten mussten: Das Verwaltungsgericht Gelsenkirchen hatte das entsprechende Verbot der Polizei bestätigt.