Essen. . Dem Festival im Essener Löwental fehlen für kommendes Jahr noch 61.000 Euro. Die Stadt will die Organisation abgeben. Nun müssen Sponsoren gefunden werden, für das Festival, das seit 1980 eine feste Größe im Veranstaltungskalender ist. Bereits 2011 war das Open-Air wegen der nach dem Loveparade-Unglück gestiegenen Sicherheitsanforderungen ausgefallen.

Das beliebte Pfingst-Open-Air im Werdener Löwental in Essen steht mehr denn je vor einer ungewissen Zukunft. Das Jugendamt sieht sich nicht länger in der Lage, das Festival zu organisieren. Schlimmer noch: Laut Kalkulation für das kommende Jahr fehlen 61.000 Euro.

Seit 1980 ist das das Pfingst-Open-Air eine feste Größe im jährlichen Veranstaltungskalender. Weil die Behörden als Konsequenz aus der Loveparade-Katastrophe von 2010 die Anforderungen an Sicherheit und Logistik erheblich erhöhten, musste das Festival 2011 ausfallen. Nur mit deutlich höherem finanziellen Aufwand konnte es in diesem Jahr über die Bühne gehen. Die Kosten lagen bei rund 158.000 Euro. Zum Vergleich: 86.000 Euro waren es im Jahr 2010.

Festival unter anderen Rahmenbedingungen

20.000 Besucher pilgerten wieder ins Löwental. Ob dem Veranstalter ein solcher Kraftakt auch ein weiteres Mal gelingt, steht in den Sternen. Organisator Gerd Dubiel vom Jugendamt sieht gar die Gefahr, dass das Open-Air komplett von der Bildfläche verschwinden könnte. Der Kulturausschuss gab zwar seiner Hoffnung Ausdruck, dass das Konzert auch 2013 stattfinden wird, dann unter anderen Rahmenbedingungen.

Die Entscheidung bleibt dem Jugendhilfeausschuss und schließlich dem Rat überlassen. Die Organisation soll demnach federführend der Rockförderverein Essen übernehmen. In den vergangenen Jahren trug der Verein etwa ein Drittel der Kosten. Aus steuerlichen Gründen wird er dazu nicht mehr in der Lage sein, so Gerd Dubiel. 27.000 Euro hat der Förderverein in Aussicht gestellt. Weitere Sponsoren müssten also erst noch gefunden werden.

Zu den Wurzel zurückkehren

Für die SPD-Fraktion regte Janine Laupenmühlen im Kulturausschuss an, das Festival möge doch zu seinen Wurzeln zurückkehren: „Die Anfänge waren Klein-Klein, vielleicht kann man da wieder hinkommen.“ Der Zuschauerzuspruch ließe sich durch die Auswahl der Bands schließlich steuern, so Laupenmühlen. Auch kämen so wieder mehr lokale Bands zum Zuge.

Der Massenandrang der vergangenen Jahre geht einher mit gestiegenen Sicherheitsanforderungen. So gesehen, könnte das Pfingst- Open-Air ein Opfer des eigenen Erfolges werden.