Essen. Der Essener Unternehmensverband lässt seit einem Jahr seine Zentrale “Haus der Wirtschaft“ im ehemaligen Signal-Iduna-Gebäude an der Rolandstraße sanieren. Die Eröffnung verzögert sich und auch die Kosten sind höher ausgefallen als geplant.
Eigentlich sollte es schon Ende September fertig sein. Doch nun werden die Bauhüllen am neuen „Haus der Wirtschaft“ an der Rolandstraße 5-9 wohl erst Ende November fallen. Offizieller Einweihungstermin ist der 14. Dezember dieses Jahres. „Wie bei alten Häusern häufig der Fall gab es auch bei uns Überraschungen, die zur Verzögerung geführt haben“, erklärte Ulrich Kanders, Hauptgeschäftsführer des Essener Unternehmensverbandes (EUV).
Der Verband hatte das Haus nahe der Huyssenallee vor zwei Jahren gekauft und lässt seine Zentrale seit einem Jahr bei laufendem Betrieb aufwändig sanieren. Die Fassade des 50er-Jahre-Baus soll ihren Charakter behalten, wird aber künftig in einem hellen Naturstein - passend zu Aalto Theater und Philharmonie - erscheinen, alle Fenster sind neu. Aus einem alten Satteldach wurde ein Flachdach - so wie es der Architekt einst auch geplant hatte. Der EUV will nach der energetischen Sanierung rund 50 Prozent Energie in dem Gebäude sparen.
Zahl der Mitglieder verdoppelt
Mit der längeren Bauzeit sind jedoch auch die Kosten gestiegen. Statt der bislang geplanten 5,4 Millionen Euro wird der Umbau am Ende etwa 6 Millionen Euro kosten. Dafür gibt es aber zusätzlich einen neu gestalteten Vorplatz mit Vorfahrt und Parkplätzen, betont Kanders.
Der Unternehmensverband will mit der Immobilie einen repräsentativen Sitz für die Essener Wirtschaft schaffen. Immerhin hat sich die Zahl seiner Mitgliedsunternehmen in den vergangenen sechs Jahren nahezu verdoppelt. Aktuell vertritt der EUV nach eigenen Angaben rund 300 Essener Firmen. Mit der Zeit ist auch das Angebot für die EUV-Mitglieder breiter geworden. Und das braucht mehr Räume für Seminare und Konferenzen. All das soll im neuen „Forum der Wirtschaft“ im Erdgeschoss des Hauses Platz finden.
Sanierung im laufenden Betrieb
Trotz des Umbaus sind die meisten Mieter in dem Haus geblieben, betont Kanders. Es war kein leichtes Jahr für sie - beispielsweise wurden die 360 Fenster in dem Haus ausgetauscht, während weiter in den Büros gearbeitet wurde. Neben dem EUV haben an der Rolandstraße weitere Arbeitgeberverbände ihren Sitz. Hinzu kommen Industrieunternehmen und Dienstleister. Insgesamt arbeiten dort 120 Menschen.
Mit der Fertigstellung Hauses, das im Jahr 1955 von der Wasag-Chemie errichtet wurde, wird der städtische Raum um die Huyssenallee weiter aufgewertet. Das neue „Haus der Wirtschaft“ soll auch ein Baustein dafür sein, um den einstigen Essener Prachtboulevard wieder zu beleben.