Essen/Gladbeck.

Es ist Samstag Abend. Die Freunde wollen noch ‘raus, um ein bisschen Spaß zu haben. Und das am liebsten in der nächsten größeren Stadt. Essen ist für viele junge Gladbecker ein bevorzugtes Freizeitziel. Denn da ist abends in der Innenstadt ordentlich was los. Hinkommen ist ja kein Problem – per Bus oder Bahn. Aber retour? Da folgt auf das Vergnügen ganz schnell die Ernüchterung. Wie kommt man bequem und preisgünstig aus der Ruhrmetropole wieder in die Heimatstadt? Die WAZ hakt nach.

Kein böses Erwachen

Sarah Schwarz (20) aus Gladbeck verabredet sich gerne in der Essener City mit Freunden. Doch leider vergeht ihr oft der Spaß, wenn sie daran denkt, dass sie bis 23 Uhr den Zug direkt in Richtung Gladbeck nehmen muss. Dann wäre sie in gut 20 Minuten zuHause. Ab 23 Uhr bleibt Nachtschwärmern nur der Bus als öffentliches Verkehrsmittel. „Da wäre ich aber locker zwei Stunden unterwegs. So fahre ich jetzt lieber mit dem Auto“ – denkt Sarah. Eine Alternative wäre eventuell ein Taxi – aber das ist für die Auszubildende ein zu teures Vergnügen. Pressesprecher Norbert Konegen von der Vestischen weiß jedoch, dass es auch andere Wege gibt.

Sein Tipp: Am Wochenende, sowohl freitags als auch samstags, verkehrt eine Buslinie, die man bis 4.30 Uhr nachts bequem nutzen kann. Diese Verbindung startet am Hauptbahnhof Essen mit dem Niederflurbus NE16. Er fährt bis zum Berliner Platz in Bottrop. Von dort aus geht es weiter mit dem Nachtexpress NE2 nach Gladbeck. Die Fahrt dauert etwa eine Stunde – eine Zeit, die ganz gut zu verkraften ist, findet Sarah.

220.000 Fahrgäste nutzen den Nachtexpress jährlich

„Jährlich nutzen 220.000 Fahrgäste den Nachtexpress im Gebiet der Vestischen“, berichtet Konegen. Doch diesen Service gibt es bisher nur am Wochenende – also kein Angebot für viele Berufspendler. Um auch dieser Zielgruppe gerecht zu werden, denke die Vestische Möglichkeiten eines Spätverkehrsnetzes nach, das das Unternehmen auch außerhalb der Freitage und Samstage anbieten könne.

Dabei würden zusätzliche Linien entstehen, die nicht deckungsgleich mit dem bestehenden Netz sind. Diese Routen gelten für Fahrgäste von 22 Uhr bis 1 Uhr nachts. Geplant ist laut Konegen, zentrale Punkte zu verbinden. Dabei würde darauf geachtet, dass alle Stadtteile einbezogen werden. Setzt sich die Überlegung durch, würde das Spätverkehrsnetz Anfang 2014 erstmals starten.

Übrigens gibt es bei der Vestischen ein Beschwerde-Management, an das sich Fahrgäste mit Kritik und Anregungen wenden können. Diese werden regelmäßig ausgewertet, um Schwachstellen im Netz der Vestischen zu beseitigen und Verbesserungen vorzunehmen. Sarah freut sich erst einmal über Konegens Tipps. Dann können der nächste Ausflug nach Essen und die nächtliche Heimfahrt per Bus ja kommen . . .