Essen. . Investor Reinhard Wiesemann stellt sein Konzept für den Erhalt der Kreuzeskirche in der Innenstadt vor. Die Formel ist denkbar einfach: Sanieren, wo nötig. Der Innenraum der Kirche wird neu gestaltet. Wiesemann steuert damit nicht nur die von ihm zugesagten 700 000 Euro für den Erhalt des Hauses bei.

Die Evangelische Kreuzeskirche in der nördlichen Innenstadt steht vor dem Erhalt, das Innere der Gotteshauses wird aber vorbehaltlich der Zustimmung der Denkmalpflege umfassend neu gestaltet werden, so dass es künftig als multifunktionaler Veranstaltungsort genutzt werden kann. Dies erklärte der Kreativ-Unternehmer Reinhard Wiesemann am Freitagabend auf Einladung des Forums Kreuzeskirche vor Ort, wo er sein Konzept erstmals der Öffentlichkeit vorstellte. Den entscheidenden Satz sprach Wiesemann fast beiläufig aus: „Die Finanzierung ist gesichert.“

Wiesemann steuert damit nicht nur die von ihm zugesagten 700 000 Euro für den Erhalt der Kirche bei. Er deckt auch bislang offene Kosten und schließt jene finanzielle Lücke , die der Projektentwickler Klaus Wolff hinterlässt, der sich aus dem Projekt zurückziehen wird. Wolff hatte 900 000 Euro zugesagt.

Ein Gutachten bezifferte die Sanierungskosten auf insgesamt 3,2 Millionen Euro. Von dieser Summe geht auch der Kettwiger Bauunternehmer Rainer Alt aus, der das Projekt mit Wiesemann realisieren will. „Eventuell liegen wir auch etwas darunter“, so Alt. Erste Angebote von Handwerkern lägen vor. Alt und Wiesemann wollen die finanziellen Mittel allerdings so einsetzen, dass auch Spielraum für die Umgestaltung des Innenraumes bleibt. Das Gotteshaus soll soweit saniert werden, dass es standsicher ist. „Wir wollen den Verfallsprozess aufhalten. Dann haben wir noch viele Jahrzehnte Freude an der Kreuzeskirche“, so Alt. Acht Kubikmeter Sandstein müssten dafür ausgetauscht werden. Das Dach soll erneuert, das Gewölbe gedämmt und das Gebäude mit einer Brennwerttherme ausgestattet werden, damit Feuchtigkeit nicht ins Mauerwerk eindringt. Hinter Putz versteckte Säulen will Alt freilegen, Schäden, die der Krieg hinterlassen hat, bewusst sichtbar machen. Auch sie seien Teil der Geschichte der Kirche.

Innenraum soll vielfältig nutzbar sein

Der Innenraum soll - ausgestattet mit moderner Technik - vielfältig nutzbar sein. Die Bühne soll vergrößert, das Bodenniveau des Kirchenschiffs angehoben werden. Die im Krieg zerstörten Galerien will Wiesemann aus Stahl wieder herstellen lassen. Sie könnten Platz bieten als Ausstellungsfläche für Erinnerungsstücke an Verstorbene. Friedhöfe böten dafür kaum Raum, so Wiesemann, dem Ideen nicht aus zugehen scheinen

Das Presbyterium der Altstadtgemeinde hat einstimmig für sein Konzept votiert. Rainer Alt rechnet mit einem Jahr Bauzeit. Die Denkmalbehörde muss ihr O.K. noch geben. Erste Gespräche seien positiv verlaufen. Grünes Licht steht auch von der Bezirksregierung noch aus. Es geht um 1,5 Millionen Euro Städtebaufördergelder. Diese waren an das bisherige Sanierungskonzept gebunden und sollten fließen, wenn die Gesamtfinanzierung steht.