Essen. . Mehr als 4000 Elektro-Fans kamen am Samstag zum MTV Mobile Beats Festival mit Deichkind am Essener Delta Park. Die Hamburger Ausnahmeformation beweist, dass zwischen elektronischer Musik und Bühnenshow keine Hürde stehen muss. „Krawall und Remmidemmi“.
In der Technoszene gehören Sonnenbrillen ja schon zum Posertum. Dort waren sie aber ein wichtiges Utensil, das dem Träger Durchblick verschaffte, die Sonne strahlte gnadenlos. Was den Technofans auch Anlass gab, ihr zweites wichtige Feier-Accessoire zu präsentieren: viel nackte Haut. 4000 Besucher zog das MTV Mobile Beats Festival in den Essener Delta Park.
Axwell, Moguai und Co. legen schlicht Platten auf, drehen Regler und nicken schon mal zum Takt.Das mag für jemanden, der eher Gitarren lastige Festivals gewöhnt ist, wenig erscheinen, doch dem überwiegend jungen Publikum gefällt es genau so. Es tanzt ausgelassen, hebt die Fäuste in die Höhe und singt zuweilen mit – da sind plötzlich Rock und Elektro gar nicht mehr so weit entfernt. „Ist doch super hier“, ruft etwa Michael, „geile Stimmung!“
Futuristische Kostüme
Und dann ist da noch Deichkind. Die Hamburger Ausnahmeformation beweist, dass zwischen elektronischer Musik und Bühnenshow keine Hürde stehen muss. In ihren futuristischen Kostümen, die aus einer Billigvariante von „Mad Max“ stammen könnten, und mit den berühmten Dreiecksköpfen entern sie die Hauptbühne und sorgen schon mit den ersten Beats für schiere Begeisterung. Während in der ersten Hälfte aktuellere Party-Hits der ironischen Techno-Rapper wie „Bück dich hoch“, oder „Leider geil“dominieren, schillern in der letzten Dreiviertel stunde mit klassischerem Stoff à la „Bon Yoyage“ oder dem von Ferris MC in die Band getragene „Reimmonster“ klar die Hip Hop-Wurzeln der Formation durch.
Mit „Krawall und Remmidemmi“, Hüpfburg auf der Bühne und einem Schlauchboot, das übers Publikum schwebt, unterstreichen die Hamburger im Finale noch mal ihr Status als Partyband Nummer Eins.