Essen. . Am 3. und 4. August ist es soweit; dann feiern Schwule, Lesben, Bi-, Trans- und Intersexuelle unter dem Motto „Akzeptanz, Gleichberechtigung und Respekt. Jetzt!“ ihren bedeutenden Tag. Erstmals an zwei Tagen und mit einer „Kumpelparade“.

Was an einen Aufstand in der Christopher Street in New York im Jahre 1969 erinnert und seitdem weltweit „gefeiert“ wird, hält in wenigen Tagen auch wieder Einzug in Essen: Der Christopher Street Day (CSD). Am 3. und 4. August ist es soweit; dann feiern Schwule, Lesben, Bi-, Trans- und Intersexuelle unter dem Motto „Akzeptanz, Gleichberechtigung und Respekt. Jetzt!“ ihren bedeutenden Tag.

Dafür haben sich die Veranstalter - der Verein Essen Andersrum e. V. und das Forum der Essener Lesben und Schwule (F.E.L.S.) - allerhand einfallen lassen. Umringt von Regenbogenfahnen und zahlreichen Infoständen ist ein musikalisches, kulturelles und politisches Programm auf der Hauptbühne am Kennedyplatz geplant.

„Warm up“ auf dem Kennedyplatz

Nach einem CSD-Gottesdienst am Freitag, 3. August, um 17 Uhr in der Marktkirche. Weiter geht es am Samstag, 4. August, um 18 Uhr mit dem „Warm Up“ auf der Bühne am Kennedyplatz. Hier wird Schirmherr Oberbürgermeister Reinhard Paß (SPD) zu den Besuchern sprechen; außerdem nimmt Ministerin Barbara Steffens (MGEPA, Grüne) den Akzeptanzpreis 2012 des Ruhr CSD Essen entgegen. Weitere Gäste auf der Bühne werden der Bundestagsabgeordnete Kai Gehring (Bündnis 90/Grüne), Michael Kauch (FDP, MdB), Regina van Dinther (CDU) und der Vorsitzende des Paritätischen Wohlfahrtsverbandes, Dirk Heidenblut, sein.

Neu beim diesjährigen Ruhr CSD Essen ist die Parade am darauffolgenden Samstag, die um 12:30 Uhr vom Willy-Brandt-Platz aus startet und sich dann durch die Innenstadt bis zum Kennedyplatz zieht. Ruhrpott-typisch, aber dabei ohne den politischen Hintergrund zu vernachlässigen, denn: „Der CSD ist kein Karnevalstag, sondern weiterhin für Schwule und Lesben ein wichtiger, politischer Tag. An diesem Tag wollen wir unsere Botschaften für Gleichberechtigung und Akzeptanz gegenüber der Gesellschaft, die uns versucht auszugrenzen, wieder verstärkt formulieren und einfordern“, so Mitorganisator Klaus Peter Hackbarth über die Bedeutung des CSDs.

Trotz des politischen Hintergrunds soll die Parade, laut Veranstalter, aber keineswegs eine langweilige oder ernste Demo werden. Vielmehr soll hierbei auch der Bezug zum Ruhrgebiet und deren Geschichte hergestellt werden. Eine entsprechende Ruhrgebiets-typische Verkleidung ist dabei zwar kein Muss, aber durchaus erwünscht.

„Diven-Alarm“ auf der Hauptbühne

Das eigentliche Straßenfest findet sowohl auf dem Kennedyplatz als auch auf dem Platz an der Marktkirche statt. Auf der Hauptbühne heißt es „Diven-Alarm“: Travestiekünstlerin Angelica Glitzer wird das Mikrofon an die stimmgewaltige Szene-Ikone Wanda Kay sowie an Chris Kolonko (Roncalli-Revue) und an andere Travestie- und Musicalkünstler übergeben. Später, ab 23 Uhr, findet dann in der Diskothek „Déjà-vu“ an der Dellbrügge 5 die offizielle CSD-Party statt. Auch in anderen Szenelocations der Stadt dreht sich an diesem Wochenende alles um den CSD. Mehr zu den einzelnen Veranstaltungen unter www.ruhr-csd.de oder auf der Facebook-Seite unter Ruhr CSD.

Ganz vorbei ist das Event übrigens auch am Sonntag, 5. August, noch nicht: Im Astra-Theater an der Teichstraße 2 gibt es ab 20:15 Uhr die Vorpremiere des Kinofilms „Detlef - 60 Jahre schwul“ - in Anwesenheit des Hauptdarstellers Detlef Stoffel.