Essen. . Rocker-Razzia in neun Städten in NRW: Die Polizei durchsuchte am Morgen insgesamt 15 Privatwohnungen von Rockern. Hintergrund der Aktion ist eine Schlägerei zwischen Hells Angels und Bandidos vor einem halben Jahr in Mönchengladbach. 150 Polizisten waren im Einsatz.
In neun verschiedenen Städten in Nordrhein-Westfalen hat es am Donnerstagmorgen erneut Durchsuchungen im Rockermilieu gegeben. Ziel der Beamten seien 15 Privatwohnungen gewesen, sagte ein Polizeisprecher am Morgen. Aktionen gab es in Mönchengladbach, Viersen, Bochum, Gelsenkirchen, Herne, Essen, Siegburg, Eitorf und Köln. Hintergrund seien Ermittlungen nach einer Schlägerei zwischen verfeindeten Mitgliedern der Gruppierungen Bandidos und Hells Angels Anfang des Jahres in der Altstadt von Mönchengladbach. Insgesamt setzte die Polizei nach Angaben des Innenministeriums 150 Beamte ein.
Dabei hatten sich rund 100 Rocker der beiden Klubs geprügelt. Drei von ihnen erlitten lebensgefährliche Verletzungen. In diesem Zusammenhang kam es bereits Anfang Juni zu Razzien. Grund für die neuerlichen Durchsuchungen sei, dass 15 weitere Rocker dieser Auseinandersetzung identifiziert worden seien, sagte der Sprecher.
Innenminister Jäger will das "trügerische Bild von Motorradromantik" korrigieren
„Rockerkriminalität wurde in unserer Gesellschaft viel zu lange verharmlost. Das trügerische Bild von Motorradromantik hat den Blick auf die verbrecherische Realität verklärt", sagte Innenministerium Ralf Jäger.
In den vergangenen zwei Jahren führte die Polizei laut Innenministerium bei 105 Treffen Kontrollen und Razzien gegen Rocker durch. Bei den mehr als 7.730 Personen- und über 4.370 Fahrzeugüberprüfungen stellten die Beamten demnach zahlreiche Hieb- und Stichwaffen sicher. (mit dapd)