Essen. . Die Fachhochschule für Ökonomie und Management (FOM) gab Nachhilfe in Sachen Seminar- und Abschlussarbeiten. Rund 80 Studenten aus dem Ruhrgebiet waren der Einladung gefolgt und kämpften gemeinsam gegen das weiße Blatt Papier an. Die FOM will das Angebot in Zukunft noch ausbauen.

Viele Studenten kennen das Phänomen. Da grübelt man stundelang über der Seminar- oder Abschlussarbeit und doch sitzt man am Ende vor einem blanken Blatt Papier. Wie man erfolgreich gegen eine Schreibblockade ankämpft, hat nun die Essener Fachhochschule für Ökonomie und Management (FOM) in der ersten „langen Nacht der Hausarbeiten“ vorgestellt. Rund 80 Studenten verschiedener Universitäten des Ruhrgebiets waren der Einladung der FOM gefolgt und machten in und um die Hörsäle die Nacht zum Arbeitstag.

In der „Chill-Out Lounge“ entspannen

„Die Studenten lernen bereits in den ersten Semestern wie man sauber wissenschaftlich arbeitet und sein Zeitmanagement im Griff hat“, so Prof. Burghard Hermeier, Rektor der FOM. „Die Erfahrung zeigt aber, dass es nicht schaden kann das Ganze regelmäßig aufzufrischen.“ In Städten wie München und Hamburg finden derartige Nächte regelmäßig statt. Ginge es nach Hermeier, würde sich die „lange Nacht der Hausarbeiten“ auch in Essen als feste Institution etablieren. „Wir haben die Veranstaltung bewusst an das Ende des Semesters gelegt, da sich viele Studenten erst dann der Probleme bewusst werden“, sagt Hermeier. Auch wenn das Erstellen einer Hausarbeit natürlich eine Eigenleistung ist, könne es sehr hilfreich sein sich mit Leidensgenossen und Dozenten auszutauschen. Im Schichtdienst schlagen sich die Professoren der FOM die Nacht um die Ohren, um als Ansprechpartner für die Studenten vor Ort zu sein. Stimmt die Gliederung? Welche Quellen sind brauchbar, welche weniger? Fragen gab es viele. Wer aber beim Gedanken-Machen dann doch mal verkrampfte, durfte sich bei einer professionellen Nackenmassage oder einer ruhigen Minute in der „Chill-Out Lounge“ entspannen. Nach kurzer theoretischer Einführung zogen sich die Studenten in einen der zahlreichen Lernräume zurück und machten sich an die Arbeit. Ob im „Einzelkämpfer-“ dem „Gruppen-„oder dem „Rückzugsraum“ - Überall wurde fleißig in die Tasten gehauen. Trotz besten Grillwetters waren die überwiegend aus den Wirtschaftswissenschaften stammenden Studenten dankbar für die Unterstützung. „Bald steht für mich die erste Hausarbeit an. Von daher sind für mich vor allem die Grundlagen interessant“, so Studentin Steffi (23). Ganz anders ihre Freundin Jenny (25). Sie hat bereits zahlreiche Seminararbeiten hinter sich und steht nun vor ihrer Abschlussarbeit. „Die ganzen Tipps rund ums Schreiben sind mir bekannt. Aber durch den heutigen Abend habe ich so etwas wie einen festen Termin. Es gibt einfach keine Ausrede“, so Jenny. Wenn um ein Uhr in der Nacht die Lichter in der FOM ausgehen, will sie mindestens fünf Seiten zu Papier gebracht haben. „Wobei das schon sehr optimistisch geschätzt ist“ gesteht sie mit einem Lächeln.