Essen. . Der Essener Stadtrat hat beschlossen, sich notfalls auch im Alleingang auf den Titel als „Grüne Hauptstadt Europas“ zu bewerben. SPD und Linke enthielten sich. . Die „Grüne Hauptstadt“ sei ein Gemeinschaftsprojekt, das gemeinschaftlich vorangetrieben werden müsse, so SPD-Fraktionsvorsitzende Marschan.

Die Stadt Essen soll sich für das Jahr 2016 als „Grüne Hauptstadt Europas“ bewerben - nötigenfalls auch im Alleingang, wenn die angestrebte gemeinsame Bewerbung des Ruhrgebietes als Region scheitern sollte.

So hat es jetzt der Rat der Stadt auf Antrag des Viererbündnisses aus CDU, Grünen und FDP beschlossen. Der Beschluss wurde einstimmig gefasst, weil SPD und Linke sich enthielten. Ob dies aber das starke Signal in Richtung Brüssel ist, den sich Umweltdezernentin Simone Raskob vom Rat gewünscht hatte, darf bezweifelt werden. Vielmehr traten Differenzen über die Rolle offen zu Tage, welche die Parteien dem Regionalverband Ruhr im Bewerbungsverfahren zubilligen wollen. Aus Reihen des Viererbündnisses ist Unmut nicht zu überhören, seit die Verbandsversammlung eine stärke Rolle für den RVR reklamiert hat, obwohl nicht geklärt ist, ob Brüssel eine Bewerbung des RVR überhaupt akzeptieren würde. Die Stadt Essen hatte eine Bewerbung gemeinsam mit Dortmund und Bochum bislang vorangetrieben, „ergänzt um den RVR“, wie das Vierbündnis in seinem Antrag an den Rat hervorhebt.

SPD und Linke zeigen sich geneigt, dem RVR die gewünschte Rolle zuzugestehen. Jetzt vorzupreschen, sei nicht hilfreich. Die „Grüne Hauptstadt“ sei ein Gemeinschaftsprojekt, das auch gemeinschaftlich vorangetrieben werden müsse, so SPD-Fraktionsvorsitzende Rainer Marschan.

Grüne Hauptstadt

Es gibt sie bereits: schöne grüne Ecken mitten in Bochum. Natur, in der man sich entspannen kann, so wie den Stadtpark, in dem das junge Schauspielhaus letzten Mai einmal probte.
Es gibt sie bereits: schöne grüne Ecken mitten in Bochum. Natur, in der man sich entspannen kann, so wie den Stadtpark, in dem das junge Schauspielhaus letzten Mai einmal probte. © WAZ FotoPool
Doch bei dem Titel
Doch bei dem Titel "Grüne Hauptstadt" geht es nicht nur darum, dass die Bäume im Stadtwald schön grün sind. © WAZ FotoPool
Es geht vor allem um Nachhaltigkeit und Ökologie. Die Bewohner der Stadt sollen einen lebenswerten Lebensraum erhalten und...
Es geht vor allem um Nachhaltigkeit und Ökologie. Die Bewohner der Stadt sollen einen lebenswerten Lebensraum erhalten und... © WAZ FotoPool
...mit dem Titel sollen Städte ausgezeichnet werden, die sich um langanhaltende Verbesserungen im Umwelt- und Klimaschutz bemühen.
...mit dem Titel sollen Städte ausgezeichnet werden, die sich um langanhaltende Verbesserungen im Umwelt- und Klimaschutz bemühen. © Ingo Otto
Der hier porträtierte Stadtpark kann somit nur ein Anfang für die Bemühungen der Stadt sein.
Der hier porträtierte Stadtpark kann somit nur ein Anfang für die Bemühungen der Stadt sein. © WAZ
Zu verbessern gibt es einiges. Bisher beschränken sich die Naherholungsgebiete auf bestimmte Gebiete rund um Bochum.
Zu verbessern gibt es einiges. Bisher beschränken sich die Naherholungsgebiete auf bestimmte Gebiete rund um Bochum. © Hans Blossey
So etwa diesen: der Kemnader Stausee ist ein beliebtes Naherholungsgebiet.
So etwa diesen: der Kemnader Stausee ist ein beliebtes Naherholungsgebiet. © Hans Blossey
Auch kein Geheimtipp mehr: der Marbach im Wiesental.
Auch kein Geheimtipp mehr: der Marbach im Wiesental. © WAZ
Besonders beliebt, um einmal die Seele baumeln zu lassen: der Botanische Garten der Ruhr Universität Bochum.
Besonders beliebt, um einmal die Seele baumeln zu lassen: der Botanische Garten der Ruhr Universität Bochum. © WAZ FotoPool
Besonders befremdlich wirkt auf viele, dass im letzten Jahr an vielen Orten Bäume abgeholzt wurden.
Besonders befremdlich wirkt auf viele, dass im letzten Jahr an vielen Orten Bäume abgeholzt wurden. © WAZ
So etwa hier: die A 40 in Werne Höhe Limbeckstraße.
So etwa hier: die A 40 in Werne Höhe Limbeckstraße. © WAZ
Weg mit dem Grün: Abholzaktion an der Dinnendahlstraße.
Weg mit dem Grün: Abholzaktion an der Dinnendahlstraße. © WAZ
Während der Abholzaktion A 40 am Kreuz in Stahlhausen und...
Während der Abholzaktion A 40 am Kreuz in Stahlhausen und... © WAZ
...danach.
...danach. © WAZ
Ein Jahr nach dem Orkan Kyrill hat sich der Weitmarer Forst noch nicht erholt.
Ein Jahr nach dem Orkan Kyrill hat sich der Weitmarer Forst noch nicht erholt. © WAZ
Viel Holz ist liegen geblieben, der Wald ist kaputt. Es ist fraglich, wie sich das Bild der Stadt durch die Teilnahme am Wettbewerb ändern wird.
Viel Holz ist liegen geblieben, der Wald ist kaputt. Es ist fraglich, wie sich das Bild der Stadt durch die Teilnahme am Wettbewerb ändern wird. © WAZ
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