Essen. Der Essener Einzelhandel versucht sich auf den A 40 Stillstand in Arbeitsgruppen vorzubereiten. Gefragt ist ein Mobilitätskonzept. Auch Rabatte sollen Kunden aus anderen Städten in die City locken.

„,A40 - Sperrung in Essen.‘ Der Titel der städtischen Internetseite“, sagt Einzelhandelsverbands-Geschäftsführer Marc-André Heistermann, „ist nicht falsch.“ Nur sei er nicht geschickt gewählt. Sperrung suggeriere Auswärtigen, die Stadt sei dicht. Das könnte Shopping-Gäste verprellen – und davor graut es Einzelhändlern.

Wenn vom 7. Juli bis zum 30. September die täglich 95.000 Pendler von der Hauptverkehrsader des Ruhrgebiets umgeleitet werden, wird im zäh fließenden Verkehr schwer ranzukommen sein an Limbecker Platz und Rathaus-Galerie. „So sehr die Stadt sich auch um Lösungen und Konzepte bemüht“, sagt Heistermann, „das ist eine Ausnahmesituation.“ Der man in Arbeitsgruppen zu begegnen, auf die man sich vorzubereiten suchte. Händler saßen am Tisch und Center-Manager von Rathaus-Galerie und Limbecker Platz, der Einzelhandelsverband, die IHK und die Essen Marketing suchten neu zu denken, um Wege aus dem Stau zu finden.

A40-Sperrung ist die Stunde der Evag

Doch viele Konzepte hielten der eingehenden Prüfung nicht stand. Um - wie angedacht - auswärtige Pendler auf den Park & Ride-Parkplatz am Flughafen Essen/Mülheim abzuleiten und die Menschen von dort zur nächstgelegenen U-Bahn zu bringen, mangelt es an Bus-Kapazitäten. Auch die Idee, die Ruhrallee einspurig für den Individualverkehr zu öffnen und die zweite Fahrbahn dem ÖPNV vorzubehalten, hielt der Prüfung nicht stand.

„Geprüft wird zur Zeit, ob man nicht ein verbilligtes Baustellen-Dreimonats-Ticket anbieten könnte“, sagt Heistermann. Da die Evag jedoch Mitglied im VRR-Verbund ist, steht noch nicht fest, ob dieser Alleingang rechtens wäre.

Dabei ist die A40-Sperrung die Stunde der Evag. „Man könnte mit dem ÖPNV Blechmeter reduzieren“, sagt Evag-Sprecher Olaf Frei. Statt 50 Leuten, die je mit eigenem Pkw zur Arbeit fahren, 50 Leute, die gemeinschaftlich im Bus sitzen. „Unterschätzen sollte man auch nicht das U-Bahn-Netz“, sagt Frei. Über die Staustellen hinweg oder unterirdisch dem Verkehrschaos entkommen, „das spart Zeit und entlastet den Verkehr auf den Straßen.“

So entstand die A 40

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All das könnte die Situation entspannen – und Einkäufer komfortabel in die Stadt rollen lassen. Dort wollen die Händler nicht untätig warten, ob man sie im Stau findet, „viele wollen offensiv mit Angeboten werben“, sagt Heistermann, „um Kunden gezielt in die Stadt zu holen.“ Das Schnäppchen könnte dann zumindest über den ärgerlichen Stau auf der Hinfahrt hinweg trösten.