Essen. Die Fußball-Europameisterschaft bringt langsam Schwung nach Essen. Doch wie auch nach dem ersten Gruppenspiel der Nationalmannschaft lautet das Fazit: Da geht noch mehr.

5000 Zuschauer in der Grugahalle, ein alter Schalke-Vorstand, der in einer Altenessener Kleingartenanlage den EM-Start feiert und ein Orakel, das direkt beim ersten Tipp daneben liegt – langsam bringt die Fußballeuropameisterschaft auch Essen in Fahrt. Doch wie beim Auftaktspiel von Jogis Kickern gegen Portugal ist man sich ziemlich sicher: Da geht noch mehr.

Sprach man vor dem Anpfiff mit den verschiedenen Anbietern, deren Produkte bei einem sommerlichen Sportereignis heiß begehrt sein sollten, wurde man ein bisschen enttäuscht. Klar, die Stauder-Brauerei legte noch Sonderschichten ein und auch das reichhaltige Leih-Lager an Zapfanlagen, Stehtischen oder Bierwagen ist zu 90 Prozent ausgebucht. „Das ist aber nicht unüblich, im Sommer gibt es immer viele Feste“, so Stauder-Pressesprecherin Miriam Seroneit.

Deutschland - Portugal

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5000 Fans in der Grugahalle

Und auch der Videobeamer, das wohl wichtigste Requisit für Rudelgucker, ist in Essen vereinzelt noch zu bekommen. „Erst ab dem Viertelfinale geht bei Deutschland-Spielen nichts mehr“, berichtet Sebastian Heinz, Geschäftsführer von „Heinz Präsentationstechnik“.

Beim Merchandising- und Folklorehandel sieht das anders aus. „Eigentlich alles“, beantwortet Verkäuferin Jeanette Johannsen vom „Euro-Shop“ in der Innenstadt die Frage, was denn von Fanschminke über Fahnen in allen Größen bis hin zur Klatschhand in Schwarz-Rot-Gold besonders gut laufe.

Wer noch ein grünes DFB-Trikot haben möchte, der muss in Essen suchen. „Wir sind ausverkauft“, stellt Javier Villalba, Filialleiter von „Fan & More“, fest: „Der Sommer wird grün.“

Vielleicht auch schwarz-rotgold? So wie die Häuser-Fassaden und Autos einiger Fußballverrückter in der Stadt. Daniel Baltes (23) von der Rüttenscheider Kortum-straße hat beides geschmückt: „Ich bin voll im Fußballfieber.“

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Und da kommen die vielen Fans, die sich die Premiere beim Public-Viewing in zahlreichen Kneipen ansahen, so langsam hin. 5000 Fans pilgerten zum größten Rudel-Gucken der Stadt in die Grugahalle. Auch erste schüchterne Auto-Korsi wurden nach dem Sieg gesichtet. 200 Menschen kamen zu einem der kuriosesten Public-Viewings in die Kleingartenanlage Hegerkamp in Altenessen und stießen mit dem ehemaligen Schalke-Vorstandsvorsitzenden Gerd Rehberg (vereinzelt) auf den Sieg an. Essens inoffizielles Fußballorakel, „Basti Schwein“ von der Jugendfarm, ist aber noch nicht in EM-Form: Das Rüsseltier bewies nicht den richtigen Riecher und steckte die Schnauze in den portugiesischen Futternapf. Doch für Basti aus Altenessen gilt das gleiche wie für Schweini aus München: Bis der EM-Zug so richtig rollt, hat man ja noch etwas Zeit.

Die Fans in der Gruga

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