Essen. . Die gute Nachricht für Katernberg: In etwa vier Jahren wird der Katernberger Bach wieder sauber sein und durch den Grünzug Katernberg plätschern. Die schlechte Nachricht: Zwischendurch wird eben dieser Grünzug rund zwei Jahre lang Baustelle und damit gesperrt sein.

Ende des Jahres beginnt die Emschergenossenschaft mit den Vorbereitungen zur ökologischen Umgestaltung des etwas mehr als drei Kilometer langen Katernberger Baches zwischen Schonnebeck und der Köln-Mindener Straße. Das ist der Auftakt für eine weitaus umfangreichere Umgestaltung des so genannten Schwarzbachsystems, das derzeit noch die Abwässer des Essener Nordens und Gelsenkirchener Südens befördert. Es besteht aus dem 13 Kilometer langen Schwarzbach, der in Schonnebeck entspringt und in Karnap in die Emscher mündet. Zur rechten Hand fließen der Leither und der Wattenscheider Bach, zur Linken der Katernberger Bach. Und dann ist da noch der Zollvereingraben, der bei der Entwässerung des Revierparks Nienhausen eine Rolle spielt. Wenn auf der gigantischen Fläche des Weltkulturerbes Zollverein künftig Regenwasser und Abwasser getrennt werden, spielt wiederum der Katernberger Bach eine wichtige Rolle.

„Wir wollen am Jahresende schon Aufträge für die ersten Kanalrohre vergeben“, sagt Henning Stahlschmidt, bei der Emschergenossenschaft Projektleiter für den Katernberger Bach. „Der Baubeginn ist für das erste Quartal 2013 geplant.“ Wo der Katernberger Bach unterirdisch im Rohr fließt, bekommt er überirdisch ein neues Bett, das Abwasser bleibt im Rohr. Stahlschmidt: „Die Leitungen sind noch gut.“ Wo er überirdisch als „Köttelbecke“ verläuft, gräbt die Emschergenossenschaft einen neuen Kanal und gestaltet das Gewässer oberirdisch naturnah um.

Dreieinhalb Jahre Bauzeit

Die Bauzeit wird ungefähr dreieinhalb Jahre dauern. Auf Details zum Bauverlauf will Stahlschmidt sich noch nicht festlegen. „Die Reihenfolge der Baumaßnahmen ist Ergebnis von komplizierten Absprachen und hängt auch ab von Genehmigungsverfahren, die noch nicht abgeschlossen sind. Schon jetzt aber verspricht die Emschergenossenschaft, die Katernberger rechtzeitig über die Sperrungen im Grünzug zu informieren. Stahlschmidt: „Wir werden rechtzeitig Bescheid sagen. Und wir führen schon jetzt Gespräche mit der Verkehrsbehörde, weil wir Verbindungswege am Rand des Grünzuges möglichst offen halten wollen.“

17,5 Millionen Euro steckt die Emschergenossenschaft in den Umbau des Katernberger Baches. Mehr als die Hälfte (9,5 Millionen Euro) kosten die Kanalbaumaßnahmen. Die Stadtwerke beteiligen sich, weil die letzten 200 Meter Bachlauf ihnen gehören. Und auch die Stadt muss bis zu 1,6 Millionen aufbringen: Die Emschergenossenschaft fordert ein 23 Jahre altes Versprechen ein.