Essen. . Die Stadt Essen will die Altersteilszeit für Beamte, von der seit 2001 immerhin 202 Menschen profitierten, auf Eis legen. Das Programm sei in manchen Fachbereichen nicht mehr wirtschaftlich, begründet die Verwaltung. Der Personalrat widerspricht vehement.

Jahrelang war es ein gutes Geschäft auf Gegenseitigkeit: wo sich hüben eine finanziell klamme Stadt den alten Personalstamm so nicht mehr leisten konnte und drüben Mitarbeiter gerne auf Geld verzichteten, um ihren Job früher an den Nagel zu hängen. In der Mitte traf man sich und unterzeichnete Vereinbarungen zur Altersteilzeit, von denen seit 2001 auch Beamte profitierten, obwohl sie – anders als die übrigen Beschäftigten – keinen verbindlichen Anspruch darauf haben.

Immerhin 202 Beamte machten davon Gebrauch, und auch in diesem Jahr freute sich der eine oder andere wohl auf den vorzeitigen Abschied vom Rathaus. Doch die Stadt bremst die Pläne jetzt aus, will in diesem Jahr keine Angebote mehr unterbreiten. Der Grund? Die Regelung habe immer schon unter der Voraussetzung gestanden, dass sich das Programm im Einzelfall für die Stadt als wirtschaftlich erweist. Dies sei jedoch in manchen Fachbereichen nicht mehr zu machen. Ein Regelung aber, von der nur Mitarbeiter bestimmter Ämter profitieren, verletze den Gleichbehandlungs-Grundsatz, heißt es.

Personalrat weist darauf hin, dass Altersteilzeit viel Zeit verschlingt

Der Personalrat widerspricht: Er verweist darauf, dass jeder Fall von Altersteilzeit Monate Zeit verschlingt und dann eine Kaskade von Neubesetzungen in Gang setzt, die am Ende zu Wirtschaftlichkeit führen muss. Mindestens, bis ein Externer eingestellt wird.

Auch aktuell vertrauten eine Reihe von Beamten darauf, dass sie von der Altersteilzeit Gebrauch machen können. Die Mitbestimmung setzt Einigkeit voraus, die Politik setzte das Thema deshalb von der jüngsten Ratssitzung ab.