Essen.
Nach einem historischen Tiefststand in 2009 ist die Quote der erwischten Temposünder bei den mobilen Geschwindigkeitsüberwachungen wieder angestiegen. Ausgerechnet an Schulwegen wurden sogar prozentual mehr Verstöße gemessen als im Stadtgebiet.
Schon lange vor NRW-Innenminister Ralf Jäger hat sich die Stadt den Kampf gegen Temposünder auf die Fahne geschrieben, nämlich im Maßnahmenplan „Essen - Großstadt für Kinder“. Neben der Senkung der Kinderunfälle ist dort als konkretes Ziel verankert: Die Quote der Temposünder bei Kontrollen muss dauerhaft unter 15 Prozent gebracht werden. Die These dahinter: Weniger Geschwindigkeitsüberschreitungen bedeuten mehr Sicherheit im Verkehr besonders für Kinder.
Quote schon seit Jahren unterschritten
Die gute Nachricht: Diese Quote wird schon seit Jahren unterschritten, und das deutlich. 2004 lag die Quote noch bei rund 10 Prozent, seitdem ist sie über 8,5 Prozent (2007) und 7,3 Prozent (2008) auf den bisherigen Tiefststand von 5,74 Prozent gesunken. Dieser Wert wurde seither aber nicht mehr erreicht.
Bei den mobilen Geschwindigkeitskontrollen der Stadt sind 2011 mehr als 150 000 Autofahrer geblitzt worden. Das entspricht einer Quote von 6,22 Prozent. Zu Schuljahresbeginn hat die Verkehrsüberwachung wie jedes Jahr schwerpunktmäßig in der Nähe von Schulen, Kindergärten und Kitas kontrolliert. Hier lag die Überschreitungsquote sogar höher als im Stadtgebiet: 7,1 Prozent der gemessenen Fahrzeuge, insgesamt 12 518, waren zu schnell. Die Verkehrsbehörde zieht daraus den Schluss: Kontrollen sind weiter nötig, um eine „Zunahme von Überschreitungen“ einzubremsen.
Übertretungsquote in Borbeck am höchsten
Die Verteilung der Temposünder über die Stadtbezirke: Am höchsten war die Übertretungsquote im vergangenen Jahr in Borbeck (8,76 Prozent), dahinter liegen Steele/Kray (8,42 Prozent) und Kupferdreh/Überruhr (8,31 Prozent). Im Schnitt die wenigsten Tempoüberschreitungen gab es ausgerechnet in der Innenstadt (6,09 Prozent).