Essen. . Nach überstandener Insolvenz geht es für die Rot-Weißen wieder bergauf. In der kommenden Saison soll das neue Stadion bezogen werden, dessen Tribünen die Namen von Helmut Rahn, Willi Lippens und August Gottschalk tragen sollen.

Nach überstandener Insolvenz geht es allmählich wieder bergauf mit den Rot-Weißen. Nicht nur, weil sie auf dem Rasen gleich wieder einen großen Schritt getan haben und in die Regionalliga zurückgekehrt sind. Sondern auch, weil die Geschäfte offenbar ganz gut anlaufen. Die Marketing-Maschine rattert beim „schützenswerten Kulturgut“ Rot-Weiss.

Und Vereinschef Michael Welling kreiert mit seinem Team immer neue Strategien, um den Traditionsklub ins Licht zu rücken. Schließlich geht es darum, sich auf dem Markt neu zu positionieren. Denn ohne Sponsoren geht es nicht. Oder anders gesagt: Die wirtschaftliche Kraft wird das Handeln im sportlichen Bereich bestimmen.

Stadion als Symbol für den Wiederaufbau

Hinter der ehemaligen Westkurve des Georg-Melches-Stadions, wo für eine Spielzeit eine nostalgisch anmutende VIP-Tribüne errichtet worden ist, erblickt man bereits ein weiteres Stück Zukunft. Gewissermaßen das Symbol für den Wiederaufbau. Umrisse des neuen Stadions sind bereits deutlich zu erkennen. Das will RWE in der kommenden Saison beziehen.

Die Namen für die vier Tribünen der neuen Arena sind auch schon gefunden. Bei einer Fankonferenz am Mittwochabend stellte Michael Welling sie erstmals offiziell vor. Und der Linie treubleibend, die konsequent auf Tradition setzt, sollen die Tribünen nach den legendären RWE-Spielern Helmut Rahn (Weltmeister von 1954), Willi „Ente“ Lippens (Rekordtorschütze) sowie August Gottschalk (Kapitän der Meistermannschaft von 1955) benannt werden. Eine Tribüne soll zudem an die alte Westkurve erinnern.

Junge Mannschaft muss noch reifen

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Das Georg-Melches-Stadion wird bald abgerissen, doch die Erinnerungen werden bleiben. Ein Buch ist auf den Markt erschienen von Uwe Wick und Georg Schrepper (Verlag Die Werkstatt), das die Historie dieser Sportstätte in Wort und Bild fixiert. Der Titel: „An der Hafenstraße - RWE!“ Mehr dazu in einer der nächsten Ausgaben.

Sportlich sieht es nicht so rosig aus wie noch vor einigen Monaten. Die Rot-Weißen müssen nach einem Jahr der absoluten Freude wieder mit dem Gefühl des Verlierens zurechtkommen. Düster ist die Lage nicht, aber die junge Mannschaft muss noch reifen und sich entwickeln in einer Liga, in der professionell gearbeitet wird. Anders als bei RWE. Da musste zum Beispiel Trainer Waldemar Wrobel sich gestern bei der Pressekonferenz entschuldigen lassen, weil der Polizeibeamte beruflich in Aachen zu tun hatte.

Für die unbeschwerten Überflieger der vergangenen NRW-Liga-Saison ist die neue Situation nicht leicht. Achtmal in Folge haben sie nicht mehr gewonnen, oder krasser formuliert: Sechsmal davon haben sie verloren. Und zu Saisonbeginn, als die Aufstiegseuphorie noch trug und der Erfolg ja durchaus andauerte, hatte wohl kaum jemand befürchtet, dass RWE so abrutschen würde. Nun ist die Partie am Sonntag (14 Uhr) zwischen SC Idar-Oberstein und Rot-Weiss Essen nicht nur ein Aufsteiger-, sondern auch ein Kellerduell . Der Siebzehnten empfängt den Nachbarn von Rang 18.

„Ich sehe das ganz entspannt und gelassen“, betont Welling immer wieder. Und nicht nur, weil es in diesem Jahr keinen Absteiger geben wird. Die Spieler müssten sich nun bewähren, zeigen, dass sie auch dieser Situation gewachsen sind. „Ich denke, wir haben das Zeug dazu, da unten herauszukommen.“ Die meisten Spiele hätten gezeigt, dass RWE mithalten könne.