Essen. Eine Überraschung gegen den Bundesligisten Hertha BSC Berlin ist in der zweiten Runde des DFB-Pokals für RWE ausgeblieben. Aber eins hat die Niederlage gezeigt: Die Mannschaft besitzt großes Potenzial. Ein Kommentar von Rolf Hantel.

Der Traum von einer Sensation ist vorbei. Die Rot-Weißen sind in der 2. Hauptrunde des DFB-Pokals gegen den Erstligisten Hertha BSC gescheitert. Was absolut keine Schande ist. Und die Leistung des Außenseiters war mehr als beachtlich. Das sollte all jenen, die nach der sportlichen Krise in der Regionalliga schon an der Qualität der Mannschaft zweifeln, Hoffnung und Zuversicht geben.

Gewissermaßen war dieses Pokal-Highlight eine Zäsur. Denn damit ist die erfolgreiche vergangene Saison, in der man mit dem Verbandspokalsieg den Einzug in die DFB-Hauptrunde schaffte, endgültig abgehakt. Nun können sich die Rot-Weißen auf die Regionalliga-Saison konzentrieren.

„Trier ist wieder eine ganz andere Baustelle“, sagte RWE-Trainer Waldemar Wrobel kurz nach dem Pokalschlager gegen Berlin. „Da wird es eher wieder schwerer für uns.“ Denn die Euphoriewelle, die ein Alles-oder-Nichts-Treffen mit einem Erstligisten und das ganze Drumherum (TV-Übertragung, öffentliches Interesse, volles Stadion etc.) entfachen kann, ist spätestens am Wochenende abgeebbt.

Immerhin, der Aufsteiger hat die einmalige Chance, sich ohne Abstiegsangst in der Regionalliga zu etablieren. Anfangs, so schien es, war das kein Problem. Doch als sich das Verletzungspech einstellte, zeigte die Kurve nach unten. Vier Niederlagen in Folge. Inzwischen rangiert RWE auf Platz 16, nur einen Punkt besser als der Vorletzte Idar-Oberstein.

Welling schließt Neuzugänge in der laufenden Saison nicht aus

Wohl auch, weil es keinen Absteiger gibt in dieser Saison, können die Verantwortlichen ohne öffentlichen Druck ihrer Philosophie treu bleiben. Natürlich gibt es bereits Stimmen, die Verstärkung fordern, damit sich die Neuen schon mal für die nächste Spielzeit akklimatisieren können. Doch RWE-Chef Michael Welling sagt dazu nur: „Da bleibe ich ultra-gelassen. Wir können nur das Geld ausgeben, das wir haben.“ Gleichwohl schließt er Neuzugänge in der laufenden Saison nicht kategorisch aus. Nicht um die Mannschaft aktuell zu verstärken, sondern um in die Zukunft zu investieren.