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Nach ihrer operativen Magenverkleinerung verlor Regina Kaiser 30 Kilo Gewicht. Nun treibt sie regelmäßig Sport, ist aktiver und zuversichtlich: Bis Weihnachten kommen weitere 20 Pfund herunter.
30 Kilo, 60 Pfund Kaffee oder 120 Päckchen Butter - wie man es auch dreht und wendet: Der Gewichtsverlust, den Regina Kaiser nur drei Monate nach ihrer Magenverkleinerungs-OP verzeichnet, ist schwer vorstellbar. Nun ist sie dort, wo sie hin wollte, oder zumindest auf einem guten Weg gen Ziel. „Im Moment nehme ich nicht so schnell ab“, sagt sie. Vier Kilo seien es in guten Wochen gewesen, nun manchmal nur 800 Gramm. „Ich wusste ja aus der Selbsthilfegruppe, dass es Phasen geben wird, wo sich gar nichts tut.“ Ein wenig enttäuscht klingt sie dennoch.
Fast zwei Monate dauerte die Prüfung durch den Medizinischen Dienst der Krankenkassen. Nervös und ungeduldig harrte Regina Kaiser der Zusage, „denn ich wollte ja endlich loslegen“. Doch als das Okay schließlich eintraf, plagten Regina Kaiser Zweifel, kam die Angst vor dem Eingriff. „Man darf nicht vergessen, dass eine Magenverkleinerung eine aufwendige OP ist. Zumal an einem intakten Organ.“ Einen Rückzieher zu machen, von dem Eingriff Abstand zu nehmen, kam für sie dennoch nie in Betracht.
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Heute, drei Monate nach dem Eingriff, habe sich ihr Leben grundlegend verändert. Manche Einschränkungen, die das Übergewicht mit sich brachte, begreift sie erst jetzt. „Zum Beispiel, dass ich die Treppe im Haus jetzt viel öfter hoch laufe, weil es mir leichter fällt“, sei ein Aspekt, der der 52-Jährigen eher zufällig auffiel. Bewusstere Einschnitte waren die Übelkeit und das Schwindelgefühl wenige Wochen nach der OP. „Als ich zum Arzt ging, stellte sich heraus, dass sich mein Bluthochdruck verbessert hatte. Ich konnte die Medikamente um die Hälfte reduzieren.“
Hinzu kommen die kleinen Annehmlichkeiten: Prüfte Regina Kaiser mit einem Gewicht von 178 Kilo noch kritisch, ob ein Stuhl ihr standhalten würde - jetzt kann sie auch im Biergarten bequem Platz nehmen. Keine Bange vor Sitzplätzen mit Armlehnen, in denen sie stecken bleiben könnte: setzen und entspannen.
Sport treibt Regina Kaiser nun regelmäßig, um die Haut zu straffen und ihre Kondition zu verbessern. Sie geht zum Schwimmen und ins Fitness-Studio; Bewegungsdrang, der der Disziplin geschuldet ist. „Aber ein Sport-Mensch werde ich nie.“ Auch jenseits des Sportprogramms bewege sie sich heute deutlich mehr. „Früher hatte ich Hemmungen und habe mich zurückgezogen, weil ich nicht wegen meines Gewichts angestarrt werden wollte. Jetzt bin ich aktiver und gehe lieber unter Menschen.“
Der Eingriff ist ein Meilenstein
Keine Frage, der Eingriff ist ein Meilenstein und hat das Leben von Regina Kaiser deutlich verändert, für eine neue Lebensqualität gesorgt. Gleichwohl die Folgen gravierend sind, denn das Magenvolumen ist operativ auf ein Fassungsvermögen von 100 Millilitern verkleinert worden, die überflüssigen Teile entfernte man - ein Zurück gibt es also nicht.
So muss die Mutter einer Tochter ihre Lebensgewohnheiten ändern. Trinkt sie 100 Milliliter Wasser, gilt es eine halbe Stunde zu warten, bevor sie erneut etwas zu sich nehmen kann - angesichts einer benötigten Flüssigkeitszufuhr von ein bis eineinhalb Litern täglich muss der Tagesablauf nun geplant werden.
„Ich kann nicht mehr spontan mit meiner Familie essen gehen.“ In einem Gourmet-Restaurant wäre sie nach dem ersten Gang bereits satt. In gastronomischen Betrieben, die ihre Portionen großzügig bemessen, bleibt das Meiste auf dem Teller liegen. Die Lust auf Süßes, die ursächlich war für das massive Übergewicht, verlor Regina Kaiser nach der Magenverkleinerung. Warum das so ist, kann sie sich nicht erklären, „in der Selbsthilfegruppe haben einige die gleiche Erfahrung gemacht. Sie essen lieber scharf als süß.“
Somit kann Regina Kaiser der nahenden Weihnachtszeit gelassen entgegen blicken. Dominosteine und Marzipankartoffeln führen sie nicht in Versuchung. Womit dem nächsten Etappenziel nichts im Wege steht: 20 Pfund will sie bis zu den Festtagen noch verlieren. Und weil‘s so schwer vorstellbar ist - legen Sie vor Ihrem geistigen Auge einfach zu den vorhandenen 120 Päckchen Butter 40 weitere.