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Die Umbauarbeiten im denkmalgeschützten Heroldhaus am Kennedyplatz laufen noch bis Januar. Der alte Bodenbelag und die Treppenhäuser mussten erhalten bleiben. Bereits seit einem Jahr dauern die Arbeiten an.

Holzplatten so weit das Auge reicht. Jede Stufe des siebengeschossigen Heroldhauses ist verkleidet, jeder Treppenabsatz ausgelegt. „Es ist eine Auflage der Behörde für Denkmalschutz, dass wir den alten Bodenbelag in den Treppenhäusern erhalten“, sagt Hans-Peter Karrenbauer, Sprecher der Bauunternehmung Köster, die derzeit das Gebäude kernsaniert – und dennoch Altes zu erhalten sucht. Durchgangstüren, Fensterfronten, sie sind zu erneuern, aber in ihrer Anmutung nicht zu verändern.

Erstmals wagt die Kette „Motel one“ mit dem Heroldhaus Umbau und Umnutzung eines denkmalgeschützten Gebäudes. Seit rund einem Jahr dauern die Arbeiten an – werden voraussichtlich im Januar 2012 beendet sein. „Es war sehr aufwendig, das gesamte Gebäude zu entkernen“, sagt Karrenbauer. Denn zunächst galt es, das verbaute Asbest rückstandsfrei aus dem Stahlskelettbau zu entsorgen, musste tonnenweise Schutt entfernt werden. Aufwendig ist auch die Fassadendämmung. Während im Hofbereich von außen gedämmt werden kann, darf die Fassade zum Kennedyplatz/II. Hagen hin nicht verändert werden, „also haben wir dort von innen gedämmt“, so Karrenbauer.

Zimmer ab 69 Euro

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Von DerWesten

Blickt man heute in das Gebäude, so ist die Bandbreite der Baufortschritte groß. Während im siebten Stock bereits eins der später 216 Zimmer als Musterraum hergerichtet ist, hat man eine Etage tiefer eben den Trockenbau abgeschlossen. Die Badarmaturen fehlen, Fliesenpakete stapeln sich. Auch fehlt dem Treppenaufgang der letzte Schliff, die neuen Aufzüge sind noch nicht da. Dennoch lässt sich erahnen: Die Zimmer entsprechen in ihrer Größe dem Motel one-Standard, sind nicht übermäßig groß, genügen eher den Ansprüchen von Städtereisenden, die sich wenig in der Hotelunterkunft aufhalten, das Umfeld erkunden wollen und dabei wert legen auf modernen Standard.

Prächtige Ausblicke hat man hingegen bereits jetzt von den Dachbalkonen. „Hier werden größere Zimmer eingerichtet“, sagt Karrenbauer, sämtlich verfügen diese über Zugänge zum umlaufenden Balkon. In der Abenddämmerung lassen sich beim Rundgang Schalker Arena und der Oberhausener Gasometer ausmachen, Zollverein ist zu sehen, hinter dem Rathaus färbt sich der Himmel rot. Ein Ausblick, der einzig den Gästen der Suiten des Staffelgeschosses vorbehalten bleibt.

Ab 69 Euro kann man ein Zimmer in den darunterliegenden Etagen buchen, die Nutzung der Tiefgarage wird kostenpflichtig sein, „Einen entsprechenden Vertrag gibt es bereits mit dem Betreiber des Parkhauses unter dem Kennedyplatz“, so Karrenbauer.