Essen-Kray. .
Nach dem Großbrand auf einem Krayer Schrottplatz geht die Polizei von Brandstiftung aus. Indes werden die Schadstoffgehalte gemessen. In der Luft war eine geringe Chlor-Konzentration festgestellt worden, die Indikator für eine PCB-Belastung sein könnte.
Nach dem Großbrand auf einem Krayer Schrottplatz am frühen Sonntagmorgen gehen die Ermittler der Polizei von Brandstiftung aus. Sowohl ein technischer Defekt als auch Selbstentzündung könnten ausgeschlossen werden, sagte ein Sprecher der Polizei. Sie sucht nun Hinweise von Zeugen, die am Sonntag gegen 5 Uhr verdächtige Beobachtungen auf dem Gelände an der Joachimstraße gemacht haben (Tel.: 0201 / 8290).
Indes messen Feuerwehr sowie das Landesamt für Natur, Umwelt- und Verbraucherschutz (LANUV) die Schadstoffwerte vor Ort. Vom Boden und dem Löschwasser werden zur Stunde Proben genommen, mit deren Ergebnissen im Laufe der Woche gerechnet werde, sagte LANUV-Sprecher Peter Schütz.
Die Luftmessungen am Sonntag hatten eine sehr geringe Chlorkonzentration ergeben, die „gesundheitlich unbedenklich“ sei, sagte Schütz. Allerdings ist Chlor ein Indikator für Stoffe wie Polychlorierte Biphenyle (PCB). Ob diese nun in der Schrottruine entstanden sind, sollen die Messungen ergeben. „Derzeit kann weder Warnung noch Entwarnung“ gegeben werden, sagte Schütz.
Liegt die Konzentration über den Grenzwerten, muss der gut 800 Quadratmeter große Haufen abgetragen und entsorgt werden. Das könnte hohe Kosten für den Schrottplatz-Betreiber bedeuten. Geschäftsführer Günter Hesse ist einen Tag nach dem Brand fassungslos: "Freitag und Samstag wurde hier noch ohne Schwierigkeiten gearbeitet. Und dann passiert so etwas. Das Feuer muss unter Vorsatz gelegt worden sein." Er schätzt die Schadenshöhe zwischen 50.000 und 100.000 Euro ein. In dem Schrotthaufen sei Mischmaterial wie Aluminium, Kupfer und Eisen zur Weiterverarbeitung gelagert worden. Auch nach dem Brand könne das Material weiterverarbeitet werden - es sei denn, der Haufen muss abgetragen werden. Dies würde für die Firma Richter einen ungleich höheren Schaden bedeuten.