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Trotz Besucherrekord und fast euphorischer Bilanz nach drei Tagen „Essen.Original“: Das „Komasaufen“ unter Jugendlichen bleibt ein Problem beim größten Essener Stadtfest. Mit Ordnungs- und Jugendamt sollen nun Lösungen erarbeitet werden.

Mit einem Besucherrekord ist das Stadtfest „Essen.Original“ zu Ende gegangen. Polizei und Veranstalter Essen Marketing sprachen von 150 000 Besuchern allein am Samstag an den sechs Bühnen in der Innenstadt. Insgesamt soll eine Viertelmillion Menschen das dreitägige Fest besucht haben.

„Ich kann mich nicht daran erinnern, an einem Samstag so viele vor allem junge Leute in der Stadt gesehen zu haben“, sagt Dieter Groppe vor dem Finale mit den Essener Philharmonikern am Sonntag. Der Prokurist von Essen Marketing koordiniert das Programm seit dem ersten Stadtfest und zieht eine zufriedene bis euphorische Bilanz. Volles Haus am Freitag bei Schlager-Oldie Chris Roberts, ganz volle Hütte Samstag schon ab Sonnenuntergang beim Rock- und Pop-Programm auf der Hauptbühne am Samstag. Auch die Betreuer der anderen Bühnen meldeten am Samstag Abend: Wir haben die Buden voll.

Weniger Glasbruch als in den Vorjahren

„Das Glasflaschenverbot hat sich bewährt“, sagt Polizeisprecher Raymund Sandach: Die meisten Besucher hätten sich an das Verbot gehalten. Der Polizei seien nur drei Personen mit Schnittverletzungen bekannt geworden. Es waren mehr, nämlich elf, räumt Groppe ein. „Dennoch hatten wir deutlich weniger Glasbruch als in den Vorjahren.“

Damit ist ein wichtiges Ziel der Veranstalter erreicht worden, nämlich der Schutz der Besucher. Ein zweites Ziel dagegen wurde deutlich verfehlt: die Vermeidung volltrunkener jugendlicher Festbesucher. Vor den 120 Sicherheitskräften und dem Glasverbot zogen sich viele Jugendliche an den Nordausgang des Hauptbahnhofs zurück und kippten dort die mitgebrachten Alkoholika, bevor sie sich ins Fest-Getümmel stürzten. Hier sieht Groppe dringenden Handlungsbedarf: „Das haben wir nicht in den Griff bekommen.“ Deshalb will Essen Marketing in den nächsten Wochen mit Jugendamt und Ordnungsbehörden über Konzepte für das nächste Stadtfest nachdenken.

Allerdings, sagt Groppe: „Die Allermeisten der jungen Leute wollten nur feiern und waren drei Tage lang ein tolles Publikum.“