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Da dürften die Kufen glühen: In Hamburg stellte die Stage Entertainment das Konzept ihrer neuen „Holiday on Ice“-Produktion vor, die vom 29. Dezember bis zum 2. Januar auch das Kunsteis der Grugahalle zum Schmelzen bringen soll.
Neben der gewohnten Kombination aus Eiskunstlauf und Musik setzt die neue „Holiday on Ice“-Show „Speed“ auch auf Akrobatik und Stunts - quasi „Flic Flac On Ice“.
Schon allein das Setting, das die Verantwortlichen im Kehrwieder-Theater der Stage Entertainment aufgebaut haben, wusste die anwesende Presse neugierig zu machen. Vorne glänzt eine Harley, rechts auf der Bühne wartet ein Schlagzeug auf seinen Einsatz. Sollte der Rock 'n' Roll Einzug halten in der Welt der gemächlichen Familienunterhaltung?
Miriam Weichselbraun als Botschafterin
Dass Sarah Connor eigens zwei Songs für das Programm komponiert hat, spricht erst einmal nicht unbedingt dafür: Ihre mainstreamigen Popsongs passen eher in die traditionelle „Ice“-Zeit.
Dass die frühere MTV-Moderatorin Miriam Weichselbraun als Botschafterin für die Show fungiert und auch die Moderation der Show übernehmen will, erhöht nicht zwangsläufig den Coolness-Faktor der Show. Denn auch wenn sie sich bei der Live-Präsentation betont locker und gut gelaunt gab, wird sie bei den Aufführungen nur auf der Videoleinwand zu sehen sein.
Mit amerikanischer Leichtigkeit
Zudem bekam das ehemalige „Bravo Girl“ während der Präsentation die Show gestohlen: Und zwar von Bart Doerfler, der während seines von wildem Schlagzeeugwirbel begleiteten Auftritts keinen Zweifel daran ließ, dass er etwas von Show versteht. Mit typisch amerikanischer Leichtigkeit tanzte der Regisseur und Choreograph der Show „Speed“ übers Parkett. Und der gekonnte Hüftschwung kommt nicht von ungefähr: Immerhin war Doerfler einst Tänzer bei männlichen Stripper-Truppe „Chippendales“.
Seine leidenschaftliche Beschreibung des Konzepts lässt tatsächlich hoffen, dass mit „Speed“ eine kleine Revolution des „Holiday on Ice“-Konzpets einhergeht. „Rock 'n' Roll steht ganz im Zentrum“, verspricht er. In unterschiedlichen Bildern will er die Facetten des Titelbegriffs „Speed“, also „Tempo“ darstellen: Liebe, Triebe, Urbanität, Maschinen, Zeit und Geld - und schließlich Lichtgeschwindigkeit.
Waghalsige Artisten
Bei seiner Beschreibung spart er nicht mit Vokabeln wie „aufregend“ und „spektakulär“. Um dies einhalten zu können, schickt er nicht nur Eisläufer ins Rennen: Auch Tänzer und Stunt-Motorradfahrer wagen sich aufs Eis. Und waghalsige Artisten: So soll das aus dem Action-Zirkus „Flic Flac“ bekannte Todesrad reanimiert werden. Als kleinen Vorgeschmack verbog sich die Stunt-Skaterin Mélody Le Moal an einem frei schwebenden Hula Hoop-Reifen. Großer Applaus für die Darbietung, der sich nach der Aufführung eines Promo-Videos wiederholte: Das rasant geschnittene Video versprach viel Action und Pyro-Technik. „Hoffentlich wird die Show so rockig wie das Video“, meint eine Kollegin im Anschluss. Ein frommer Wunsch, den man sich anschließen mag.