Essen.

„Wenn das Wetter mitspielt, erwarten wir am Wochenende noch einmal bis zu 150 000 Zuschauer zum Sommerfest an der Grugahalle“. Oliver Müller, Sprecher der Interessengemeinschaft der Schausteller (IGS), ist bisher zufrieden mit den Besucherzahlen der Kombination aus Kirmes und Trödelmarkt.

Vorerst aber wirkt er ein wenig blass unter der Sonnenbräune. Die IGS hatte zum 40. Sommerfest Kinder aus sozialen Einrichtungen zum Kirmesbummel eingeladen, und gerade hat er mit den Kindern der Kita „Pfiffikus“ aus dem Südviertel zwei Fahrten hinter einander auf der Achterbahn „Speedy Gonzales“ absolviert. „Einmal ist okay, aber das zweite Mal brauchte ich nicht wirklich“. Während die Kinder zum Enten-Angeln stürmen, zieht Müller Zwischenbilanz des Rummels neben der Grugahalle.

„Ordentliche“ Umsätze trotz des Wetters

„Überraschend zufrieden“ seien die Rückmeldungen der Schausteller gewesen. „Von allen Plätzen in Deutschland hören wir derzeit Klagen über schlechte Besucherzahlen und miesen Umsatz. Aber hier sagen die Kollegen: Alles in Ordnung.“ Das habe damit zu tun, dass sich an der Grugahalle eine Familienkirmes etabliert habe, das den ganzen Kirmestag ausnutze. Auf anderen Kirmesplätzen dagegen ströme das Publikum erst am Abend. „Und wenn dann so ein Guss kommt wie am Sonntagabend, ist der Tag im Eimer.“

Ähnlich äußern sich Veteranen des größten Trödelmarktes der Region auf dem Messeparkplatz P2. Wie die Familien, die den Kinder-Trödelmarkt am Messehaus Ost beschicken, vermelden sie „ordentliche“ Umsätze trotz des Wetters; besonders die Quote der gefürchteten „Seh-Leute“ (gucken nur, kaufen nicht) sei geringer als sonst.

Mit dem zweiten großen Feuerwerk vom Dach der Grugahalle läuten die Schausteller das Fest-Finale ein. Diesmal wird die Musikbegleitung rockiger sein als beim Auftakt, sagt Müller. Und: „Vielleicht kriegt der Feuerwerker sogar die 40 hin“. War da nicht was? Hätte die Geburtstags-Zahl nicht schon beim ersten Feuerwerk aufleuchten sollen? „Da haben der Herr Müller und ich im Vorfeld an einander vorbei gebabbelt“, sagt Feuerwerker Ralph Prinz aus Recklinghausen, der das Pyro-Spektakel abfackeln wird. „Die Schausteller wollten die 40 zum Auftakt, und wir hatten es, wie sonst üblich, zum Abschlussfeuerwerk im Programm.“

Feuerwerk mit Musik

Heute aber wird es werden, verspricht Prinz. Aus Spalierständern und nassen Holzflechten formt der Feuerwerker „nach alter Väter Sitte“ das Gerüst für die zwei Meter hohen Ziffern, die zum Kirmes-Geburtstag erstrahlen sollen und dafür mit Pyrotechnik aller Art behängt und umgeben werden.

Weitere Clou des Feuerwerks: Überall auf dem Kirmesplatz sollen die Raketen synchron zur passenden Musik in den Himmel steigen. Und das soll überall auf dem Kirmesplatz zu hören sein. Hat letztes Jahr super geklappt beim Lichtwochen-Eröffnungsfeuerwerk auf dem Kennedyplatz, hat nicht ganz so super geklappt beim Sommerfest 2010. „Da haben wir nachgebessert“, verspricht Müller. Über seinen Zündcomputer gibt Prinz für die Höhepunkte des Feuerwerks die Einsatz-Signale für die angeschlossenen Musikanlagen.