Essen.

Die Polizei in Essen warnt: Ab Oktober explodiert die Zahl der Wohnungseinbrüche. Schon jetzt sollten sich Hauseigentümer Gedanken über Sicherheit machen - 2000 Wohnungen werden pro Jahr aufgebrochen.

Die Polizei warnt vor: 2000 Wohnungen wurden und werden in diesem Jahr aufgebrochen. Wer sein Eigentum schützen will, sollte sich sputen. „Im Oktober wird drei mal so viel in Häuser und Wohnungen eingebrochen wie jetzt in den Sommermonaten“, sagt Hauptkommissar Wilfried Goldmann, Chef des Kommissariates Vorbeugung. „Deshalb sollte man jetzt anfangen, über Sicherheit nachzudenken.“

Mehr als fünf Mal am Tag wird irgendwo in Essen eine Wonung aufgebrochen. Das ist der Jahresdurchschnitt, ab Herbst werden es deutlich mehr. Die Täter sind inzwischen meist Mitglieder reisender Banden. Sie fallen tageweise in Siedlungen ein. Sie kommen fast immer durch ein Fenster, die Balkon- oder die Wohnungstür. Nicht nur im Erdgeschoss, sondern hoch bis in den zweiten Stock. Sie sind auf der Suche nach Bargeld und Schmuck und haben es zudem eilig: „Der Täter, der nach drei Minuten nicht in der Wohnung ist, ergreift die Flucht“, weiß Goldmann aus Erfahrung. Die Tatsache, dass in Essen inzwischen jeder dritte Einbruch scheitert, führt er auf die verbesserten Sicherungen zurück.

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Der beste Schutz bleibt die Nachbarschaftshilfe. Nachbarn können eine Wohnung bewohnt aussehen lassen, auch wenn die Bewohner nicht da sind. Sie können den Briefkasten leeren und die Rolläden abends herunterlassen. Außerdem können sie ein waches Auge auf die Umgebung haben. „In Mehrfamilienhäusern sollen Bewohner ruhig Fremde im Flur ansprechen.

Einbrecher wollen auf keinen Fall gesehen werden. Auch Kennzeichen von unbekannten und auffälligen Autos kann man sich notieren“, erklärt Goldmann. Eine Zeitschaltuhr lässt automatisch Licht oder Fernseher aufleuchten. Auch dabei ist es wichtig, die Nachbarn zu informieren, damit sie nicht unnötig misstrauisch werden, wenn in der leeren Wohnung plötzlich das Licht angeht.

Guten Schutz bieten auch mechanische Sicherungen, besseren als elektronische Alarme. Goldmann: „Mechanische Sicherungen vermeiden Einbrüche, elektronische vermelden sie nur.“ Alarmanlagen machten nur dann Sinn, wenn sie sofort eine Reaktion auslösten, sei es beim Nachbarn oder beim Sicherheitsdienst.

In Sekundenschnelle in der Wohnung

Eine Nachrüstung der Wohnungstür oder von Fenstern sei stets möglich und ab 200 Euro aufwärts zu haben, sagt Goldmann. Er und seine Kollegen zeigen im Polizeipräsidium die Vielfalt der Systeme. Goldmann warnt: Ungesicherte Türen und Fenster seien für einen Einbrecher leicht zu überwinden. „Mit einem halbwegs soliden Schraubendreher sind die Täter in Sekunden in der Wohnung.“

Deshalb gibt es etwa zusätzliche Schlösser in vielen Ausführungen. Wichtig ist das Prinzip: Ein Schlüssel für alle Schlösser. „Wenn man zehn verschiedene Schlüssel hat, werden sie irgendwann aus Bequemlichkeit nicht mehr benutzt.“ Für die Installation der Sicherheitssysteme führt die Polizei eine Liste von Fachfirmen, die vom Landeskriminalamt empfohlen werden. Diese Firmen haben in der Regel gut zu tun. Goldmann: „ Wer sich im Oktober sicher fühlen will, muss jetzt anfangen, sich zu kümmern.“