Essen.

Bereits im Mai sollte ein Käufer für das Schloss Baldeney gefunden sein. Nun aber taucht die Immobilie beim Amtsgericht in den Zwangsversteigerungen auf und soll im Juli unter den Hammer kommen. Ob das allerdings wirklich geschieht, ist ungewiss.

Die frohe Kunde ist erst gut sechs Wochen alt: „Schloss Baldeney ist verkauft“, vermeldeten wir da. Nun fand sich die prominente Immobilie mit problematischer Geschichte erneut in der Zeitung - in der Rubrik „Zwangsversteigerungen“. Am Donnerstag, 14. Juli, um 10 Uhr komme der Rittersitz im Amtsgericht unter den Hammer. Noch ist aber ungewiss, ob es soweit kommt.

Zur Vorgeschichte: Das denkmalgeschützte Ensemble mit Schloss, Remise und den abgebrannten Seeterrassen war nach der Insolvenz von Geschäftsmann Friedel Winkelmann der Sparkasse zugefallen. Diese hatte es über ihre Immobilientochter für 3,9 Millionen Euro angeboten und zahlreichen Interessenten gezeigt. Doch die Suche nach einem Käufer, der auch über die Mittel für eine Sanierung und über ein schlüssiges Konzept verfügte, dauerte.

Eine bloße Formsache

Im Mai schien man ihn gefunden zu haben: Der Notarvertrag sei bereits beurkundet, teilte die Sparkasse mit. Nur den Namen des neuen Eigentümers verschwieg Sprecher Volker Schleede. Nun fragt man sich, ob es sich bei dem anonymen Käufer womöglich um ein Phantom gehandelt hat und darum die Zwangsversteigerung ansteht.

Der Sprecher des Amtsgerichts darf dazu aus „Schuldnerschutzgründen“ leider nichts sagen. Der Insolvenzverwalter dagegen versichert, dass der Schlossverkauf rechtskräftig sei. Schleede ergänzt, der Antrag auf Zwangsvollstreckung stamme ja von 2009. Will sagen: Das Verfahren sei wohl nur noch nicht gestoppt, alles bloße Formsache.

Experten nehmen an, dass die Sparkasse diese Formsache hinauszögert, bis der Kaufpreis überwiesen ist. Wie sagt einer: „Als Gläubiger würde ich eine Zwangsvollstreckung auch erst absagen, wenn das Geld in der Kasse ist.“