Essen.
Mit neongelben Turnschuhen und furchtbar hässlichem Hawaii-Hemd auf dem Roten Teppich aufzukreuzen, das darf eigentlich nur einer: Kurt Krömer feierte am Donnerstagabend sein Kino-Debüt in „Eine Insel namens Udo“ in der Lichtburg.
Er darf sich schlecht anziehen, anzügliche Witze machen und von anderen Geschenke verlangen: Komiker Kurt Krömer hat es längst geschafft, sich an die Spitze der deutschen Kabarettisten zu setzen ohne dabei sein Understatement zu verlieren. Das honorieren hunderte Fans, die am Donnerstagabend am Roten Teppich der Lichtburg dem Berliner Original zujubeln. Das ist wie gewohnt schlecht angezogen: Krömer trägt ein schwarzes Hemd mit Hawaiimuster, dazu neongelbe Turnschuhe, die beim Anblick Augenschmerzen verursachen.
In der romantischen Komödie „Eine Insel namens Udo“ gibt Krömer an der Seite von Fritzi Haberlandt sein Debüt als Hauptdarsteller. Nach mehreren Gastauftritten, etwa in Til Schweigers „Wo ist Fred?“, hatte Krömer das erste Mal die Leinwand für sich. Doch nicht nur er hat allen Grund zur Aufregung: Auch für Regisseur Markus Sehr ist das von der Filmstiftung NRW geförderte Projekt das Erstlingswerk.
Wie Fritzi Haberlandt Kurt Krömer sichtbar macht
Kurt Krömer spielt darin Udo, den kauzigen Sicherheitsmitarbeiter eines großen Kaufhauses. Udo leidet an notorischer Unsichtbarkeit, er wird schlichtweg nicht gesehen. Das beschert ihm beim Aufdecken von Taschendiebstählen zwar große Erfolge, hat aber auch ein recht tristes Dasein zur Folge. Bis Jasmin, gespielt von Fritzi Haberlandt, in sein Leben tritt. Sie ist der erste Mensch, der Udo sieht, und das ausgerechnet zu dem Zeitpunkt, als der gerade Kuchen klaut. Udos Leben steht anschließend auf dem Kopf: Bei einer Grillparty fängt er Feuer, läuft im Schneeanzug durch die Stadt und muss schließlich sogar seine „Wohnung“ - ein Zelt in der Sportabteilung des Kaufhauses - verlassen. „Eine Insel namens Udo“ ist ein ziemlich kurzweiliger Kinospaß, was vor allem den beiden Hauptdarstellern zu verdanken ist.
Kurt Krömer ist Udo
„Sie haben oft gelacht, das ist bei einer Komödie schon mal gut“, resümiert Regisseur Markus Sehr schließlich und freut sich über den minutenlangen Applaus in der fast ausverkauften Lichtburg. Ziemlich nervös zitiert er schließlich das komplette Filmteam auf der Bühne - vom Cutter über die Maskenbildner bis hin zu den Drehbuchschreibern, die ihn bei seiner Arbeit unterstützt hatten. Auch bekannte Gesichter wie Sönke Wortmann, der als Coproduzent mitarbeitete, erklimmen mit Röschen in der Hand die Bühne des Essener Filmpalastes. Obwohl etwas langwierig, zeigt diese ungewöhnlich ausführliche Vorstellung doch, wie viel Herzblut in „Eine Insel namens Udo“ steckt.
Der Film ist ab Donnerstag, 16. Juni, in deutschen Kinos zu sehen.