Kurt Krömer, eigentlich Alexander Bojcan, bekannt aus seiner „Internationalen Show” in der ARD, hatte sich am Sonntagabend musikalische Verstärkung mitgebracht: Kevin Kleinschmidt, in ein silbriges Glitzersakko gehüllt, unterstützte den Kultkabarettisten mit Schunkelmusik vom Keyboard à la Karibikkreuzfahrt.

Das passte gut zu Krömers streitbarem Geschmack, ebenso wie seine Markenzeichen Hornbrille und zu großes Jackett.

Krömer überzeugte vor allem mit Spielspaß, großer Bühnenpräsenz und ebenso viel Souveränität wie Spontaneität. Er berichtete von verdächtigen „Mädels mit Lackstiefeln bis zum Hals“, denen er in der Monning begegnet sei, dann posierte er sich hinter einem Rednerpult, das mit seinem Konterfei in PopArt-Manier geschmückt war, und bot sich als nächster Bürgermeister von Mülheim an. „Ich würde dann erstmal vier Tempo-30-Zonen zusammenlegen, damit wir in der ganzen Stadt 120 fahren können.”

Krömer begeisterte das Publikum mit Spitzen gegen Ben Becker sowie Angela Merkel oder Guido Westerwelle. Sogar als er sich ein Pärchen aus den Zuschauerreihen als „VIP-Gäste” auf die Bühne wünschte, fanden sich Freiwillige. Ob Thomas und Laura das später bereut haben – ganz ausgeschlossen ist es nicht, denn auf der Bühne kannte Krömer kein Pardon. Beim Vortrag von „Something Stupid” kugelte er sich mit Laura lasziv auf dem Bühnenboden – und offenbarte dabei ein kleines Malheur: Seine Hose wies einen Riss am verlängerten Rücken auf. Das Publikum ist erheitert, Krömer selbst bemerkt es erst nach der Pause: „Warum habt ihr mir das nicht gesagt? Wenn die Presse hier ist, schreiben die doch morgen: Krömer hatte den A... offen!”