Essen. .
Die „Kulturlandschaft“ im Kupferdreher Deilbachtal gilt als einmaliges Zeugnis der frühindustriellen Geschichte des Ruhrgebiets. Ein klares Bekenntnis, dieses Erbe erhalten zu wollen, ließ der Kulturausschuss ein weiteres Mal ungenutzt verstreichen.
Auf Antrag von CDU, Grünen, FDP und EBB soll die Verwaltung für die Sanierung der Baudenkmäler und ihre zukünftige Nutzung ein „Trägerkonzept“ entwickeln; die Beschlussempfehlung an den Stadtrat soll um einen entsprechenden Passus ergänzt werden.
Bedeutung der "Kulturlandschaft"
Das von der Verwaltung vorgelegte Papier hebt die besondere Bedeutung der „Kulturlandschaft“ zwar ausdrücklich hervor und enthält zahlreiche Ideen, wie die Kulturlandschaft denn „bespielt“ - und damit erhalten - werden könnte, es lässt aber keinen Zweifel daran, dass der Stadt dazu die finanziellen Mittel fehlen. Die Verwaltung baut deshalb auf privates Engagement wie es der Pächter der Deiler Mühle in Aussicht stellt. Der Inhaber eines Futtermittelhandels will das Gebäude aus dem 14. Jahrhundert in Erbpacht übernehmen und auf eigene Kosten sanieren. Seinen Betrieb will im Gegenzug um eine Lagerhalle erweitern. Das Viererbündnis macht eine Zustimmung von einem Nutzungskonzept abhängig und will sichergestellt sehen, dass das Finanzierungskonzept trägt, während die SPD davor warnte, die Entscheidung weiter hinauszuzögern. Laut Immobilienwirtschaft besteht dringend Handlungsbedarf. Einen weitere Winter werde das Dach der Mühle nicht überstehen.