Essen. Die Uni wächst bis in die Fußgängerzone hinein. Auf dem Kennedyplatz im Allbauhaus, in den Räumen des ehemaligen Übergrößen-Geschäfts „Big Bock“, können sich Studieninteressierte jetzt persönlich intensiv beraten lassen.

Eine entsprechende Kooperationsvereinbarung wurde gestern unterzeichnet. „Bildungspunkt“ heißt der Lern-Laden, der bereits im Oktober 2010 offiziell eröffnet wurde. Er bündelt erstmals sämtliche Info-Angebote rund um die Themen Schule, Hochschule, Fortbildung, Umschulung.

Weitere, maßgebliche Beteiligte sind der Verein „Weiterbildung im Revier“ (Dachverband von 50 Fortbildungs-Trägern, die in Essen tätig sind) sowie die Stadt Essen. „Bildungsberatung“, sagte Sozialdezernent Peter Renzel gestern bei der Unterzeichnung, „ist ein wesentlicher Bestandteil eines abgestimmten Bildungs-Managements, das wir derzeit in Essen aufbauen.“ Den Start des „Bildungspunkts“ könne man als durchweg gelungen bezeichnen.

Das Angebot wird angenommen

„Bis heute hat es seit dem Start insgesamt rund 1100 Beratungen im ,Bildungspunkt’ gegeben“, berichtete Ulrike Lehmann-Pépin (Verein „Weiterbildung im Revier“). Dabei habe es sich ausschließlich um persönliche Kontakte, keine Telefonate gehandelt. Schwerpunkt sei bislang die berufliche Fortbildung oder Umschulung gewesen. „Das Publikum war aber sehr gemischt“. berichtete Lehmann-Pépin.

Der „Bildungspunkt“ ist durchgehend mit Mitarbeitern des Vereins „Weiterbildung im Revier“ besetzt. Jeden Freitagvormittag beraten außerdem Mitarbeiter des städtischen Jugendamts über Praktika und Auslandsaufenthalte, unter anderem in den Partnerstädten von Essen. Die Uni Duisburg-Essen berät in intensiven Einzelgesprächen immer dienstags und donnerstags zwischen 14 und 18 Uhr. „Wir sehen“, sagte Uni-Rektor Ulrich Radtke gestern, „dass das Angebot angenommen wird.“ Am Campus Duisburg sei vor wenigen Monaten ein ähnliches Beratungsangebot mitten in der Fußgängerzone installiert worden: „Mit vielversprechendem Erfolg“, sagte Radtke. „Ein Ladenlokal in der Innenstadt ist einfach niederschwelliger als die Studienberatung auf dem Campus.“

Das neue Angebot werde auch helfen, den doppelten Abiturjahrgang 2013 zu bewältigen – dann strömen gleich zwei Abschlussjahrgänge auf einmal in die Betriebe und Unis. Grund ist die Verkürzung der Schulzeit auf zwölf Jahre. Die Uni Duisburg-Essen habe, so Radtke, bereits jetzt dafür 1025 neue Studienplätze eingerichtet.