Essen. . Am Gruga-Park muss gespart werden, die Verantwortlichen wollen aber weiterhin ein attraktives Angebot liefern. Der Ausbau des Sponsorings „wird eine der wichtigsten Aufgaben für die Zukunft sein“, sagt der Pressesprecher.
Die Verantwortlichen des Gruga-Parks haben keine leichte Aufgabe. Sie müssen sehr viel sparen, aber weiterhin ein attraktives Angebot liefern. Eine gemähte, grüne Wiese ist zu wenig, um eine Familie zu einem Ausflug zu animieren. „Das ist ein Spagat. Wir können in keinem Bereich drastisch sparen, sonst bleiben die Besucher weg“, sagt Grugapark-Sprecher Eckhard Spengler.
Doch Parkleiter Thomas Hanster gibt sich trotz Sparzwängen optimistisch: „Das Erscheinungsbild der Gruga wird sich nicht verschlechtern.“ Noch könne man die Standards halten.
Weniger Blumen auf abseitigen Beeten
Passend zum Start der Hochsaison in der Gruga strahlt die Sonne vom blauen Himmel und am Boden blühen 42.000 Stiefmütterchen und Vergissmeinnicht. Das sind, bei aller Farbenpracht, 3000 weniger als noch im vergangenen Jahr. Von den Tulpen- und Narzissenzwiebeln sind rund 100.000 geordert, auch ein paar tausend weniger. Manche Beete an weniger frequentierten Standorten können aus Sparzwängen nicht mehr üppig bepflanzt werden, Rasenflächen am Rande des Parks werden seltener gemäht als früher. „In diesem Jahr kriegen wir das aber noch alles hin“, sagt Hanster.
Und danach? Die schrumpfende Personaldecke und der Einstellungsstopp sorgen bei ihm für Falten auf der Stirn. Von den 87 Planstellen seien knapp 30 Mitarbeiter für die Park-Pflege zuständig. In den 1980er Jahren habe man noch knapp doppelt so viele gehabt. Ohne tatkräftige Unterstützung vom Berufsbildungszentrum Essen würden wohl schon jetzt vor allem die Gehwege des rund 60 Hektar großen Parks in einem weitaus schlechteren Zustand sein.
900.000 Euro müssen eingespart werden
Im Vergleich zum Vorjahr müssen im Grugapark-Haushalt 900.000 Euro eingespart werden. Dieses Defizit soll durch die bereits angehobenen Eintrittspreise abgemildert werden.
Die Zauberwörter für die Zukunft der Gruga, sie heißen Kooperation und Akquise. So wird mit anderen Abteilungen vom städtischen Eigenbetrieb Grün und Gruga eng kooperiert, indem durch heftigen Schneefall zerstörte Bäume und Büsche in der Gruga durch Rhododendren vom Park- oder Südwest-Friedhof ersetzt werden. Das Damwild-Gehege wird, wenn man so will, outgesourct und in private Hand übergeben, federführend geleitet von zwei Mitgliedern der Kreisjägerschaft Essen. „Das Label Gruga-Park bleibt und für die Besucher verändert sich nichts“, so Parkleiter Hanster.
Über Sponsoring sollen Renovierungen finanziert werden
Der Ausbau des Sponsorings „wird eine der wichtigsten Aufgaben für die Zukunft sein“, sagt Spengler. So könne man sich durchaus vorstellen, etwa bei der Renovierung von Spielplätzen – wie bereits geschehen – dezent Firmen-Logos zu platzieren. So etwas habe man „in den fetten Jahren“ (O-Ton Hanster) noch vermeiden wollen. Werbe-Plakatwände seien jedoch „in einem Park abscheulich“. Ohne Werbung gehe es allerdings nicht, „sonst können wir alles gegen die Wand fahren lassen“, sagt Spengler.
Dass langfristige Ziel für die Gruga? Sie soll noch stärker als bisher „ein Wohlfühlpark, ein stressfreier, ruhiger Park“ werden. Man wolle, so Spengler, weniger Baustellen-Fahrzeuge und weniger Lärm – und nur noch „Hunde an der kurzen Leine“. Größere Veranstaltungen wie das Parkleuchten sind seiner Ansicht nach kein Widerspruch zum Wohlfühl-Ansatz. Das Parkleuchten sei kein „Remmi-Demmi“, wie manche meinen, sondern lade zu ruhigen Spaziergängen ein – noch dazu mit großem Erfolg: Über 30.000 Besucher lockte das Parkleuchten in die Gruga.