Essen.

Teile der Essener Bahnhofsmission sollen sich bald in ein Kinderparadies verwandeln - in eine Lounge mit Bereichen zum Stillen, Füttern, Wickeln, und Spielen. Losgehen soll es mit dem Betrieb im März.

Könnten Eltern wählen, wo Sie ihren Nachwuchs betreuen lassen möchten – die Bahnhofsmission, die nicht selten sozial schwierigem Klientel Beistand leistet, sie stünde in der Elterngunst wohl kaum weit oben. Zumindest auf den ersten Blick – denn Teile der Essener Bahnhofsmission sollen sich nun in ein Kinderparadies verwandeln.

„Die Bahn AG hat uns 100 000 Euro gespendet, damit wir eine Kinderlounge einrichten können“, sagt Einrichtungsleiter Markus Siewert. Beste Voraussetzungen bringt die Essener Niederlassung mit, „wir sind eine von zwei Bahnhofsmissionen in Deutschland, die über getrennte Bereiche mit jeweils eigenen Eingängen für Menschen mit Problemen und für Reisende verfügt.“

Belastungsprobe für Eltern und Nachwuchs

Im Reisebereich - zu erreichen über den Bahnsteig 21/22 - soll nun die Kinderlounge mit Bereichen zum Stillen, Füttern, Wickeln, Spielen entstehen. „Gerade wenn man mit kleineren Kindern reist, ist so ein Aufenthalt am Bahnhof extrem anstrengend“, sagt Siewert. Oben auf dem Bahnsteig können sie nicht ohne Begleitung herumlaufen, das Anstehen um Fahrkarten oder die Wartezeit bis zur Weiterfahrt gerieten zur Belastungsprobe für Eltern und Nachwuchs.

Mit der Kinderlounge, die auch Eltern die Gelegenheit zum angenehmen Aufenthalt bietet, soll sich die Situation nun deutlich entspannen. Die Betreuung werden die Mitarbeiter der Bahnhofsmission übernehmen, zusätzlich will Siewert zwei 400 Euro-Jobs einrichten. „Natürlich werden die Mitarbeiter pädagogisch und rechtlich geschult.“

Bahn nimmt 575 000 Euro in die Hand

Starten wird der Betrieb in der Kinderlounge voraussichtlich Ende März. Damit ist Essen bundesweit die zweite Stadt, die eine Betreuungseinrichtung für Kinder am Bahnhof in Betrieb nimmt. Insgesamt sollen zunächst in fünf Städten Kinderlounges eingerichtet werden. Die Bahn AG nimmt dafür insgesamt 575 000 Euro in die Hand.