Essen-Kettwig. .
Das Altstadtpflaster in Essen-Kettwig bröckelt. Ein Gutachten besagt, dass die verlegten Steine keine ausreichende Frost-Tausalz-Beständigkeit aufweisen. Die Stadt forderte die zuständige Firma nun auf, die Mängel zu beseitigen.
Steine zerbröseln, zersplittern, lösen sich aus dem Untergrund - immer löchriger werden Teile des Kettwiger Altstadtpflasters. Besonders im Bereich zwischen dem Marktplatz und dem Rathaus mutet die einst ansprechende Pflasterung mittlerweile wie ein Schweizer Käse an.
Im vergangenen Sommer wurde die Stadt aktiv, trug den zahlreichen Bürgerprotesten Rechnung und gab ein Gutachten in Auftrag, das dem geheimnisvollen Zerfall auf den Grund gehen sollte.
Nun liegen die Ergebnisse vor, und sie sind nicht nur für Klaus-Dieter Rademacher vom Amt für Straßenbau und Verkehrstechnik ernüchternd, denn „dieses Gutachten besagt ganz eindeutig, dass zumindest das verwendete Material der untersuchten Pflastersteine keine ausreichende Frost-Tausalz-Beständigkeit aufweist“.
Verlegung war topp
Den Vorwurf, dass schon bei der Verlegung des Pflasters schlampig gearbeitet worden sei, hatte Rademacher schon vor Monaten entkräftet: „Das Pflaster liegt hier bereits seit 20 Jahren. Und dafür ist der Zustand topp.“
Weniger gut ist also das Material, und ein noch größeres Problem ist wohl die Tatsache, „dass die Gewährleistungsfrist mittlerweile abgelaufen ist“, sagt Rademacher. Allerdings habe man die zuständige Firma trotzdem aufgefordert, die Mängel zu beseitigen. Das gehe nach den frostigen Wochen nicht von jetzt auf gleich, denn „alle Firmen aus diesen Bereichen haben derzeit viel zu tun“.
Sollte sich die Firma nicht als kulant erweisen, werde man mit dem Rechnungsamt über eine Klagemöglichkeit sprechen. „Und im schlimmsten Fall bleiben wir auf den Kosten für eine Sanierung sitzen“, sagt Rademacher. Dann müsse man mit der Bezirksvertretung sprechen und hoffen, dass „wir von dieser Seite Unterstützung bekommen können.“