Essen. .

Baufirmen, Handwerker und die Bahn AG streiten immer noch um unbezahlte Rechnungen. Nach von der Bahn AG nicht bestätigten Angaben geht es insgesamt um rund fünf Millionen Euro für den Umbau des Hauptbahnhofs.

Ein Jahr nach Eröffnung des Hauptbahnhofes streiten Baufirmen, Handwerker und die Bahn AG immer noch um unbezahlte Rechnungen. Nach von der Bahn AG nicht bestätigten Angaben geht es insgesamt um rund fünf Millionen Euro. In einem Fall ermittelt inzwischen die Staatsanwaltschaft Essen gegen die Bahn.

Oberstaatsanwalt Willi Kassenböhmer bestätigte auf WAZ-Anfrage Ermittlungen gegen die Bahn-Tochter DB Station und Service, die Bauherrin des neuen Hauptbahnhofes. Diese Ermittlungen hätten inzwischen auch zu Durchsuchungen geführt. Es gehe um die Vorwürfe einer Handwerker-Firma, die Bahn-Tochter verweigere die Bezahlung von Rechnungen und von Fälligkeitszinsen. Die Firma mache geltend, ihre Leistungen erbracht zu haben. Die Bahn-Tochter dagegen, so Kassenböhmer, habe auf immer noch ausstehende Unterlagen verwiesen. Die Ermittlungen seien noch nicht abgeschlossen.

Umbau hatte sich immer wieder verzögert

Bahn-Sprecher Udo Kampschulte machte keine Angaben zu der Summe der nicht bezahlten oder strittigen Rechnungen. Er wies aber darauf hin, dass die Bahn gegen mehrere Firmen Gewährleistungsansprüche geltend mache. Unter anderem hatte die Bahn schon kurz nach der Eröffnung des Hauptbahnhofes im Januar 2010 angekündigt, mit der Ausführung der Beläge auf den Bahnsteigen sei die DB Station und Service keineswegs einverstanden und werde deswegen notfalls auch vor Gericht ziehen.

Die Bahn AG hatte den 57 Millionen Euro teuren Umbau des Hauptbahnhofes am 16. Januar 2010 für beendet erklärt und Einweihung gefeiert, obwohl noch etliche Baustellen offen waren. Der Umbau des Hauptbahnhof-Umfeldes unter der Regie von Stadt und Evag hatte sich 2010 immer wieder verzögert. Bis zum Ende des Kulturhauptstadtjahres warteten die Bürger vergeblich auf den umstrittenen Aufzug auf dem Willy-Brandt-Platz.