Essener Straßenbahnen kommen nicht mehr durch

Essen. .

Weil der Räumdienst der Entsorgungsbetriebe Eis und Schnee auf den Straßen nicht gewachsen ist, muss der öffentliche Personen-Nahverkehr auch heute auf vielen Strecken vor den widrigen Verhältnissen kapitulieren.

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Leerung verschoben

Von DerWesten

Nach Einschätzung von Evag-Sprecher Nils Hoffmann dürften die Straßenbahnen auch am heutigen Montag in den Depots bleiben. Denn die Schienen sind größtenteils völlig vereist und deshalb unpassierbar. Als Ersatz setzt die Evag Busse ein, allerdings fahren diese nur im 30-Minuten-Takt. Auch auf den meisten Buslinien und auf den U-Stadtbahnlinien müssen Fahrgäste mit erheblichen Einschränkungen rechnen.

Eine schöne Bescherung bereitete die Evag ihren Kunden bereits an Heiligabend: Busse und Bahnen stellten mit Ausnahme der U11 und der U 18 den Betrieb komplett ein. Über die Feiertage bediente die Evag nur einige wenige Strecken. So waren gestern Busse nur auf sechs von stadtweit 47 Linien unterwegs, und zwar auf den Linien 144, 135, 155, 160, 166, 177 und 194.

Die Straßenbahnlinie 107 pendelte im Tunnel. Auf den U-Stadtbahnlinien rollte der Verkehr dort, wo die Bahnen auf eigenen Gleiskörpern fahren: Die U18 fuhr planmäßig, die U11 endete an der II. Schichtstraße. Ein ähnliches Bild erwartet die Evag auch heute auf den Straßen.

Kein Wort der Kritik in Richtung EBE

Das Nahverkehrsunternehmen macht vor allem vereiste Schienenwege für das Chaos verantwortlich. Straßenbahnen, die nachts als „Schneewachen“ unterwegs sein sollten, um Schienen und Oberleitungen von Eis und Schnee freizuhalten, seien nicht mehr durchgekommen. Gestern entgleiste eine Bahn beim Versuch, den Betriebshof Stadtmitte zu verlassen.

Mit Schuldzuweisungen an die Adresse der Entsorgungsbetriebe hält sich die Evag allerdings auffällig zurück. Kein Wort der Kritik. In Bochum und Gelsenkirchen hingegen fuhren auch gestern Straßenbahnen, wenn auch nicht „auf allen Linien bis zum Ende“, wie es aus der Leitstelle der Bogestra hieß. Warum gelingt dies nicht in Essen? Die Entsorgungsbetriebe konnten es sich gestern nicht erklären.

Probleme bereiten Eis und Schnee auch der Feuerwehr. Krankentransporte wurden bis auf weiteres eingestellt, in Notfällen rückt die Wehr weiterhin aus. Allerdings könne es vor allem im Süden der Stadt etwas länger dauern, bis die Retter eintreffen - obwohl die Fahrzeuge inzwischen mit Schneeketten unterwegs sind.

Die Weihnachtsansprache, die Stadtdechant Jürgen Cleve an Heiligabend in der Kirche St. Dionysius hielt, die wegen der Wetterlage diesmal deutlich weniger gefüllt war als sonst, bleibt aktuell: „Gedenken wir derjenigen, die noch auf dem Weg sind und ihr Ziel noch nicht erreicht haben.“

Essen im Schnee: Weihnachten 2010

Die Straßenbahnen der EVAG können nicht fahren, da sich die Schienen mit Eis und Schnee zugesetzt haben und lediglich die Weichen beheizt sind, wie hier an der Haus-Berge-Straße in Altendorf. Foto: Ulrich von Born/ WAZ FotoPool © WAZ FotoPool

Der Schneefall von Heiligabend beschäftigt auch am Sonntag, 26. Dezember 2010 die Essener. An der Haus-Berge-Straße in Essen - Altendorf stehen überquellende Mülleimer, weil die Abfuhr wegen des Schnees zeitweise ausgesezt wurde. Foto: Ulrich von Born/ WAZ FotoPool © WAZ FotoPool

Im Kaiser-Wilhelm-Park in Altenessen verlieren sich am Sonntag, 26. Dezember 2010 vereinzelte Fußgänger auf den tief verschneiten Wegen. Foto: Ulrich von Born/ WAZ FotoPool © WAZ FotoPool

Der Schneefall von Heiligabend beschäftigt auch am Sonntag, 26. Dezember 2010 die Essener. Hier schaufelt Mira in Altenessen gerade die letzten Schneereste vom Weg vor ihrem Haus. Foto: Ulrich von Born/ WAZ FotoPool © WAZ FotoPool

Im Kaiser-Wilhelm-Park in Altenessen verlieren sich am Sonntag, 26. Dezember 2010 vereinzelte Fußgänger auf den tief verschneiten Wegen. Auch das Berarbeiter - Denkmal bietet einen ungewöhnlichen Anblick. Foto: Ulrich von Born/ WAZ FotoPool © WAZ FotoPool

Der Schneefall von Heiligabend beschäftigt auch am Sonntag, 26. Dezember 2010 die Essener. Hier trauen sich Vater und Sohn vorsichtig an einem Rüttenscheider Grundstück vorbei, dessen Besitzer auf Zetteln vor herabfallenden Eiszapfen warnt. Foto: Ulrich von Born/ WAZ FotoPool © WAZ FotoPool

An einem Vordach in Essen Kupferdreh hängen am Samstag, 25. Dezember 2010, Eiszapfen an einem Vordach. Bei einsetzendem Tauwetter stellen diese Zapfen die dann herbfallen können, eine Gefahr für Passanten dar. Foto: Dirk Bauer / WAZ FotoPool © WAZ FotoPool

Am Heiligabend, Freitag, 24. Dezember 2010, versinkt Essen im Schnee. In der Innenstadt mühen sich vereinzelte Fußgänger mit letzten Einkäufen auf der Kettwiger Straße durch das Schneetreiben. Foto: Ulrich von Born/ WAZ FotoPool © WAZ FotoPool

Die EVAG- Straßenbahnhaltestelle Rüttenscheider Stern ist verschneit und ungenutzt. Foto: Ulrich von Born/ WAZ FotoPool © WAZ FotoPool

Am Heiligabend, Freitag, 24. Dezember 2010, versinkt Essen im Schnee. Auf den bereits vorhandenen Belag hat es die ganze Nacht geschneit und so den Stadtverkehr weitgehend lahmgelegt. Szene aus Rüttenscheid. Foto: Ulrich von Born/ WAZ FotoPool © WAZ FotoPool

In der Innenstadt mühen sich vereinzelte Fußgänger mit letzten Einkäufen auf der Kettwiger Straße durch das Schneetreiben. Foto: Ulrich von Born/ WAZ FotoPool © WAZ FotoPool

Im U-Bahnhof Essen-Hauptbahnhof wird die Einstellung des Bus- und Bahnbetriebs angezeigt. Lediglich die U-Bahnlinien U11 und U18 sind seit etwa 9:30Uhr im Einsatz. Foto: Ulrich von Born/ WAZ FotoPool © WAZ FotoPool

Lediglich die U-Bahnlinien U11 und U18 sind seit etwa 9:30Uhr im Einsatz. Foto: Ulrich von Born/ WAZ FotoPool © WAZ FotoPool

In der Szene geht eine junge Frau mit Ihrem roten Rollkoffer auf der Brunnenstraße Richtung Hauptbahnhof. Die Busse fahren nicht. Foto: Ulrich von Born/ WAZ FotoPool © WAZ FotoPool

Am Aalto-Theater ist die U-Bahn-Haltestelle verschneit und ungenutzt. Foto: Ulrich von Born/ WAZ FotoPool © WAZ FotoPool

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