Essen. .

Die Essener SPD-Fraktion hat sich am Montag doch dazu durchgerungen, die alleinige städtische Betreuung der 27 000 Langzeitarbeitslosen durchzuwinken. Damit dürfte Essen ab 2012 Optionskommune werden.

Nach intensiver anderthalb-stündiger Diskussion hat sich die Essener SPD-Fraktion am Montag Nachmittag nun doch dazu durchgerungen, die von Oberbürgermeister Reinhard Paß (SPD) befürwortete alleinige städtische Betreuung der 27 000 Langzeitarbeitslosen in Zukunft durchzuwinken. Damit dürfte Essen ab 2012 Optionskommune werden, da sich auch die CDU für diese Lösung einsetzt: Die Stadt muss dann ohne Arbeitsagentur Langzeitarbeitslose vermitteln.

„Eine große Mehrheit von uns hat der Optionskommune zugestimmt. Es gibt gute Gründe, die Option zu machen. Ich bin zufrieden“, sagt SPD-Fraktionsvize Rainer Marschan, der lange als Skeptiker der Option galt. „Wir haben es uns nicht leicht gemacht“, sagt SPD-Sozialexperte Dirk Heidenblut. „Diese große Chance dürfen wir aber nicht vorüberziehen lassen. Die bisher gemeinsam mit der Agentur betriebenen Jobcenter haben gute Arbeit geleistet, doch nach den neuen Gesetzen besteht die Gefahr, dass dort künftig die Nürnberger Agentur zu viel Einfluss gewinnt.“ Dies wäre ein Nachteil für sozial schwierige Arbeitslose.