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Bezirksvertreter fordern ein gemeinsames Konzept von Polizei und Verwaltung, um die Probleme am Altenessener Bahnhof zu bewältigen. Dadurch soll verhindert werden, dass das Viertel zu einem „rechtsfreien Raum“ verkommt.

Um die Probleme um den Altenessener Bahnhof in den Griff zu bekommen, verlangt die Bezirksvertretung VI ein Konzept von Verwaltung und Polizei. Dies soll verhindern, dass das Viertel zu einem „rechtsfreien Raum“ verkommt.

Vertreter verschiedenster Institutionen und Fachbereiche, darunter der Integrationsrat, sollen sich an einen runden Tisch zusammensetzen, um Lösungen zu entwickeln. Dies beschloss die Bezirksvertretung VI einstimmig in ihrer Sitzung am Dienstag.

„Es kann nicht sein, dass ein gestandener Mann Angst hat, vor die Tür zu gehen, weil er befürchten muss, in Streitigkeiten zwischen libanesischen Jugendlichen zu geraten“, meint Karlheinz Endruschat, Bezirksfraktionssprecher der SPD. Zusammen mit seinem CDU-Kollegen Johannes Werner Schmidt hatte er den Punkt, lapidar mit „Auseinandersetzungen zwischen libanesischen Familien auf der Altenessener Straße“ benannt ist, auf die Tagesordnung.

Keine „Parallelgesellschaft“ aufkommen lassen

Beide machen „verfehlte Integrationspolitik“ für die Situation verantwortlich. Hauptverantwortlich seien libanesische Jugendliche zwischen 16 und 25 Jahren. „Im Konzept für interkulturelle Arbeit gibt es keinen einzigen Punkt für Jugendliche dieser Altersgruppe“, so Endruschat. Hinzu komme ein „katastrophaler städtebaulicher Zustand“. Polizei und Jugendamt seien gefordert, unter Einbeziehung der Betroffenen Lösungen zu erarbeiten, um das „Aufkommen einer Parallelgesellschaft“ zu verhindern.

Die Brisanz des Themas wird schon daran deutlich, wie intensiv die Stadtteilparlamentarier über den Punkt diskutierten. Zwei Stunden beschäftigten sie sich mit der Thematik, nicht ohne dass Emotionen hochkochten.

Auch die Polizei kann die Probleme nicht wegleugnen und räumt eine gestiegene Zahl von Straftaten ein. „Wir fahren vor Ort ein Präsenzkonzept“, erläutert Siegfried Gerbig von der Polizeiinspektion Nord. Johannes Werner Schmidt von der CDU hat eine Idee, wie man diese Präsenz verstärken könne: „Die Polizei kann am alten Schweinemarkt eine Wache bauen.“