Die Massenschlägerei zwischen zwei libanesischen Familien am 21. Juli wollen SPD, CDU und Essener Bürgerbündnis (EBB) nächsten Dienstag bei der Sitzung der Bezirksvertretung zum Thema machen. Sie fürchten das Entstehen eines „rechtsfreien Raumes, in dem das staatliche Gewaltmonopol bedeutungslos geworden ist“.
Am Mittag des 21. Juli war es an der Altenessener Straße zu einer Massenschlägerei zwischen Angehörigen zweier libanesischer Familien gekommen: Selbst im Beisein der Polizei gingen sie aufeinander los. Ein 18-Jähriger wurde durch einen Messerstich schwer verletzt. Die Polizei berichtete am Abend: „Nur mit erheblichen Kräfteaufwand und Hinzuziehung der Familienoberhäupter und Vermittler gelang es, die Lage wieder zu beruhigen.“
Die Polizei beobachtet den Konflikt aufmerksam, aber gelassen. „Aus polizeilicher Sicht ist das kein Problem“, sagt Polizeisprecher Ulrich Faßbender. „Die beiden Familien haben miteinander Geschäfte gemacht und sich darüber zerstritten. Für Außenstehende bedeutet diese Auseinandersetzung eigentlich keine Gefahr.“
Das sehen Karlheinz Endruschat (SPD), Johannes Werner Schmidt (CDU) und Michael Schwambom (EBB) ganz anders. Die Bezirkspolitiker sprechen von „Angst und Wut“ unter den Anwohnern, die „erheblich in ihren Rechten beschränkt werden“.