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Der Streit um den Moltkeplatz schwelt weiter. So berichten Anwohner berichten von freilaufenden Kampfhunden und dem Entstehen eines „No-Go-Areals“. Eine ältere Frau wurde bereits gebissen.

Der Moltkeplatz und die angrenzenden Wege entwickeln sich immer mehr zu einem reinen Hunde-Gebiet, in dem andere Nutzer sich zunehmend ausgeschlossen fühlen. Das berichten Anwohner im Moltkeviertel, die auch öfter Zeuge von Übergriffen werden. So ist am vergangenen Sonntag Abend eine ältere Spaziergängerin von einem Hund so schwer gebissen worden, dass sie sich im Krankenhaus habe behandeln lassen müssen. Die herbeigerufene Polizei bestätigte den Vorfall.

„Wir konnten hier sowas in den letzten Monaten öfter beobachten“, sagt Anwohner Volker Wagenitz, dem mehrere Briefe und Mails von beschwerdeführenden Bürgern vorliegen. Beispielsweise berichtet eine Mutter, dass sie ihren Kindern aus Sorge um deren Unversehrtheit verboten hat, den Moltkeplatz zu betreten. „Der Weg und die Wiese entwickeln zu einem No-Go-Areal“, sagt Wagenitz.

Problem ist der Bezirksvertretung schon länger bekannt

Als Problem wird vor allem empfunden, dass es Kampfhundebesitzer aus der ganzen Stadt zunehmend ins Viertel ziehe. „Ab nachmittags laufen hier manchmal 12, 15 Hunde unangeleint auf der Wiese herum“, so Wagenitz, der sowohl dies wie auch die Kampfhunde-Behauptung mit Fotos belegen kann. Manche Hundebesitzer schritten selbst dann nicht ein, wenn ihre Vierbeiner auf den benachbarten Spielplatz laufen. Dort spielen neben den Kindern in der Nachbarschaft demnächst auch die Schüler der neu gegründeten Internationalen Schule.

In der zuständigen Bezirksvertretung I ist das Problem seit langem bekannt. Bezirksbürgermeister Peter Valerius will sich weiter um einen Kompromiss bemühen. Möglich wäre beispielsweise, den Auslauf für Hunde auf ein Wiesengelände auf der anderen Seite der S-Bahnlinie, an der Richard-Wagner-Straße, zu verlegen. Die meisten Hundebesitzer pochen allerdings auf den Standort Moltkeplatz.