Essener Süden. .

Stadt, Regionalverband Ruhr und der Leipziger Radverleiher „Nextbike“ beginnen im Mai mit dem Aufbau des Netzes „Metrorad Ruhr“. Mit dem Modellprojekt soll ein allgemein zugängliches, mit Bus und Bahn verknüpftes Fahrradverleihsystem entstehen.

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Von DerWesten

In dem vom Bund mit 2,2 Millionen Euro geförderten Modellprojekt soll ein allgemein zugängliches, mit Bus und Bahn verknüpftes Fahrradverleihsystem entstehen. Ab Juni sollen die ersten Räder rollen.

Und das soll ganz einfach per Telefon funktionieren. Am Anfang steht eine Registrierung bei „Nextbike“. Danach können die Kunden per Anruf oder SMS ein Rad an einer bestimmten Station buchen. Der Verleiher gibt dann einfach Radnummer und Code des Zahlenschlosses durch.

Einen Euro pro halbe Stunde soll die Ausleihgebühr betragen. Ein ganzer Radel-Tag soll acht Euro kosten. Nahverkehrs-Nutzer bekommen die erste halbe Stunde kostenlos. Die Buchung soll zudem ohne Handy und unkompliziert in der Touristeninformation am Hauptbahnhof möglich sein.

Erste Ausbaustufe ganz im Zeichen der Kulturhauptstadt

Die erste Ausbaustufe des Systems steht ganz im Zeichen der Kulturhauptstadt. In diesem Frühjahr entstehen die Stationen entlang des Ruhrtalradweges, der Route der Industriekultur und an wichtigen Spielorten der Kulturhauptstadt. Rund 1500 Räder sollen dieses Jahr zur Ausleihe stehen. Ausbaustufe zwei soll bis 2012 den Schwerpunkt verlagern vom Rad-Tourismus hin zum Alltagsverkehr. Zu jedem Zeitpunkt steht die Verknüpfung mit dem öffentlichen Nahverkehr im Mittelpunkt. Benutzer von Bus und Bahn bekommen Sonderkonditionen bei der Rad-Ausleihe.

Für das Modellprojekt haben sich zehn Städte zwischen Duisburg und Hamm mit insgesamt 3,1 Millionen Besuchern zusammengetan mit dem RVR, dem Verkehrsverbund Rhein-Ruhr und Nextbike. Die Zahl der auszuleihenden Räder soll in der zweiten Ausbaustufe verdoppelt werden. Außerdem wollen die Betreiber in dieser Phase ein elektronisches Ticket entwickeln, was sowohl in Bussen und Bahnen als auch an den Radstationen gilt. „Durchtarifierung“ nennen Experten das Prinzip der Vereinheitlichung.

„Unsere Räder sind ganz sympathisch“

Beim Start in der Innenstadt, in Rüttenscheid und am Baldeneysee will der Radverleiher einige Dinge besser machen als bei der Markteinführung des Systems in Düsseldorf. „Wir besetzen keine öffentlichen Fahrradständer mehr, sondern arbeiten mit eigenen Stationen“, sagt „Nextbike“-Sprecherin Mareike Rauchhaus. Diese Stationen sollen im nächsten Jahr ergänzt werden um Kommunikationseinheiten, an denen die Kunden buchen und bei der Rückgabe gleich mit EC-Karte bezahlen können.

Weitere Änderung: „Wir produzieren nur noch Räder mit tiefem Einstieg“, sagt Mareike Rauchhaus. In Düsseldorf hatten sich Kundinnen über die hohe Mittelstange beschwert. 600 Herrenräder hat „Nextbike“ allerdings noch im Bestand.

Hat der Verleiher keine Angst vor Vandalismus? „Unsere Räder sind ganz sympathisch“, lacht Mareike Rauchhaus. Aber mal im Ernst: „Nach Erfahrungen in 20 Städten bauen wir unsere Räder fast unkaputtbar.“