Für ein paar Euros können Franzosen auf Leihfahrrädern durch Paris fahren. Selbst in Köln und Düsseldorf strampeln sich Touristen und Pendler auf dem Velo ab. Da wird es höchste Eisenbahn, auch in den Ruhrgebietsstädten im Kulturhauptstadt-Frühjahr 2010 den Trend zum Mietrad zu erproben.
„Wir wollen im regionalen Kontext ein Mietradsystem einrichten”, sagte Harald Spiering, Projektleiter des Regionalverbandes Ruhr (RVR). Ohne Gelder des Bundesverkehrsministerium hätten sich die zehn Städte aber kaum auf den Modellversuch einlassen können.
Im April werden in Bochum, Dortmund, Duisburg, Essen, und Oberhausen sowie Bottrop, Gelsenkirchen, Hamm, Herne und Mülheim über 1600 Leihräder bereit stehen, damit Kulturfreunde damit zu den Spielorten der Kulturhauptstadt rollen. Bis 2012 sollen es 3000 Drahtesel sein, die sich auch Pendler an den dann 300 Fahrradstationen im Revier ausleihen können. Auch der Verkehrsverbund Rhein Ruhr (VRR) sitzt mit im Sattel. „Für Inhaber eines VRR-Tickets ist die erste halbe Stunde mit dem Leihrad gratis”, erklärte Spiering. Denn mit Hilfe der Mieträder soll die direkte klimaschonende Verbindung zu Bussen und Bahnen gelingen. „Wir wollen so Anreize schaffen, das Auto stehen zu lassen”, sagte Spiering, „für die letzten Kilometer von der Haltestelle zum Ziel ist ein Fahrrad doch ideal.”
Eine Firma aus Leipzig wird die Alu-Räder hinstellen. Für einen Euro pro Stunde können Kunden sie entleihen, wenn sie bei der Firma registriert sind. Das Rad können sie per Telefon buchen. Per Code wird an einer Verleihstation das Fahrradschloss geöffnet. Nach der Tour geht es zurück in eine Station. Die Abemeldung erfolgt telefonisch.
Zwischen fünf und acht Euro kostet das Leihrad pro Tag in den Städten, in denen die Firma schon am Markt ist. Finanzieren werden die Leipziger den Service im Revier aus Entleihgeldern und Werbung auf den Vehikeln. Hinzu kommen die 1,7 Millionen Euro, mit denen die Bundesregierung den Modellversuch anschiebt.