Essen. .

Die Oldtimer-Branche trotzt der Wirtschaftskrise. Ihr Markenzeichen, die Weltmesse „Techno-Classica“, wächst immer weiter und stößt mittlerweile an die Kapazitätsgrenzen des Messegeländes.

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Für die Oldtimermesse, die morgen mit dem Fachbesuchertag beginnt und von Donnerstag bis Sonntag für alle Besucher geöffnet ist, haben 1114 Aussteller gemeldet. „Mehr geht nicht“, sagt Anton Leon Franssen, Geschäftsführer des Veranstalters SIHA. „Die Kapazitätsgrenze ist jetzt erreicht, alle 110 000 Quadratmeter Messefläche sind ausgebucht.“ Er erwartet, dass die Zahl von fast 169 000 Besuchern im letzten Jahr mindestens gehalten wird.

2500 Gründe haben Oldtimerfans für die Pilgerfahrt nach Essen, sagt SIHA-Sprecher Stefan Eick: So viele Sammlerstücke werden hier zum Verkauf angeboten. „Nirgendwo findet man so viele seltene Autos an einem Ort wie auf der Techno-Classica.“ Deshalb sei das Interesse internationaler Aussteller noch einmal angestiegen.

Oldtimer-Markt meldet „prächtige Zuwachsraten“

Mehr als 4,6 Milliarden Euro werden jährlich in Deutschland mit historischen Fahrzeugen erwirtschaftet. Dieser Markt meldet „prächtige Zuwachsraten“ (Franssen) von zuletzt 5,7 Prozent jährlich. Durch die Wirtschaftskrise hätten zwar einige Investoren so viel Geld verloren, dass sie dem Hobby Oldtimer hätten abschwören müssen. Aber: „Neueinsteiger, die in Oldtimer eine sichere Anlagen entdeckt haben, bringen frisches Geld.“

Nicht nur Autohersteller und rund 200 Clubs sind präsent; auch Motorradhersteller haben die Messe entdeckt. Harley-Davidson stellt den Retro-Sportster „Forty-Eight“ vor, der an die erste Harley mit dem „Peanut Tank“ aus dem Jahr 1948 erinnert. BMW blickt 30 Jahre zurück auf den Start der G/S-Modelle, die 1980 mit der R 80 G/S das neue Marktsegment der hubraumstarken Reise-Enduros bespielte. Und Ducati zeigt in Essen die neue Multistrada 1200, deren Motorcharakter sich per Knopfdruck vom Citybike bis zum Sportler verstellen lässt.