Essen. .

Für die Landtagswahl am 9. Mai steigt die Zahl der Straßen-Werbeträger in Essen um ein Drittel. Insgesamt sollen rund 10 000 Dreieckständer, Laternenfähnchen und Großplakate bereitgestellt werden. Der Grund klingt so banal wie plausibel: „Die Parteien wollen es so.“

Mit dem Landtagswahlkampf naht auch die flächendeckende Plakatierung des Stadtgebiets, die nicht von jedem Bürger als Gewinn erachtet wird. Diesmal sind die Werbemöglichkeiten für die Parteien sogar besonders üppig: Insgesamt sollen rund 10 000 Dreieckständer, Laternenfähnchen und Großplakate bereitgestellt werden. „Die Parteien wünschen das so, früher waren es nur knapp 7000“, sagt Rüdiger Lohse, Sachgebietsleiter Wahlen bei der Stadtverwaltung. Unternehmen lässt sich dagegen offensichtlich nichts. Vorgesehen für die Werbung sind nur Hauptverkehrsstraßen, nicht kleine Wohngebiete. Plakatiert werden soll ausdrücklich nicht in großen Kreuzungsbereichen.

Noch 400 Wahlhelfer gesucht

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Von DerWesten

Wahltag ist auch Muttertag am 9. Mai, und das bereitet Lohse mit Blick auf Wahlhelfer einiges Kopfzerbrechen: „Etliche Absagen habe ich mir deshalb schon eingehandelt, an diesem Tag gibt es ja auch noch viele Kommunionfeiern. 2400 Wahlhelfer haben wir aber schon zusammen, 400 werden noch gesucht.“ Wer diesen Engpass schließen will, Deutscher und mindestens 18 Jahre alt ist sowie seinen Wohnsitz in Essen hat, kann sich beim Wahlamt unter Tel. 8812344 melden.

„Bei dieser Landtagswahl müssen wir mit engen Fristen leben“, erläutert Lohse. Der Kreiswahlausschuss, der für die Zulassung der Parteien vor Ort zuständig ist, tagt zwar schon am 25. März, der Landeswahlausschuss aber erst am 30. März. Das hat zur Folge, dass die Stimmzettel vermutlich erst am 6. oder 7. April gedruckt werden können.

Mit engen Fristen leben

Die Landtagswahlkreise der Stadt Essen. Oben: Plakate aus dem Wahlkampf 2005. Foto:Oliver Müller
Die Landtagswahlkreise der Stadt Essen. Oben: Plakate aus dem Wahlkampf 2005. Foto:Oliver Müller

Mit der vom Landtag beschlossenen Änderung des Landeswahlgesetzes gibt es erstmals bei einer Landtagswahl auch eine Erststimme. Lohse geht davon aus, dass der Stimmzettel für den 9. Mai ähnlich lang wie bei der Bundestagswahl ausfällt, mit voraussichtlich eineinhalb Seiten im DIN A 4-Format. Das liegt nicht an den Essener Kandidaten: Sachbearbeiterin Ingrid Morcinek, zuständig für die Prüfung der Wahlvorschläge der Direktkandidaten, zieht Zwischenbilanz: „Bis zum 22. März können sich noch Bewerber zur Kandidatur anmelden. Für die vier Essener Wahlkreise gibt es bislang Bewerbungen von CDU, SPD, Grünen, Linken, NPD, der Bürgerrechtsbewegung Solidarität (BüSo) und von Pro NRW. Die Piratenpartei hat derzeit ihre Kandidatur in drei Wahlkreisen, die FDP in einem angemeldet.“ Die Frist läuft am 22. März ab.

Aber: Es wird damit gerechnet, dass für die Landesliste rund 30 Parteien und Gruppen kandidieren, was nicht nur den Stimmzettel deutlich verlängert, sondern am Wahlabend auch das Auszählen verzögert. Lohse rechnet damit, dass das Essener Endergebnis zwischen 21 und 22 Uhr feststehen wird.

Rund 6.000 Wahlberechtigte weniger

In Essen wird es am 9.Mai voraussichtlich 436 000 Wahlberechtigte geben, am 22. Mai 2005 waren es noch über 442 000. Vorgesehen sind wieder rund 250 Wahllokale. Die Stadt baut dabei immer weniger auf Gaststätten, bevorzugt vielmehr barrierefreie Alteneinrichtungen. Die Wahlbenachrichtigungen werden zwischen dem 12. und 17. April zugestellt, Briefwahl kann schon jetzt beantragt werden. Die Direktwahl im Wahlamt am Kopstadtplatz 10 soll ab 19. April möglich sein.

2005 hatte die Wahlbeteiligung in Essen 62,3 Prozent betragen. Lohse: „Ich wäre froh, wenn wir das diesmal auch wieder erreichen.“