Essen. .

Vertreter der Universität Duisburg-Essen betonen, dass die Giftstoff-Funde im „R-Gebäude“ keine Gefahr für Leib und Leben bedeuten. Sie berufen sich dafür auf Messwerte - die unter Forschern umstritten sind.

Asbest an Uni Duisburg-Essen

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    Nach den Asbest-Funden im Bereich des „R-Gebäudes“ am Campus Essen der Universität Duisburg-Essen, (wir berichteten), bekräftigt Uni-Sprecherin Beate Kostka die Worte von Rektor Reiner Ambrosy, nach denen zu keinem Zeitpunkt eine Gesundheitsgefahr für Mitarbeiter und Studierende bestanden habe – und auch aktuell keine Gefahr bestehe.

    „Die sofort eingeleiteten Schutzmaßnahmen, die über die Vorgaben der Asbestrichtlinie hinaus gehen, sind ein Zeichen für die große Bedeutung, die die Hochschulleitung der Sicherheit der Studierenden und Mitarbeiter beimisst“, erklärte Ambrosy.

    Fasern in der Luft

    In punkto Sofortmaßnahmen unternahm die Hochschule, was zu diesem Zeitpunkt nötig und möglich war.

    Dennoch belegen die Ergebnisse der Messungen unstrittig Funde von Asbestfasern in einigen Räumen. Sie liegen zwar unter den gesetzlichen Grenzwerten. Doch Experten erklären, dass genau diese Werte trügerisch sein können.

    „Es gibt keine Grenzwerte bei Asbest, die zuverlässig belegen, ab welcher Konzentration eine Gesundheitsgefährdung besteht“, sagt die Pathologin Andrea Tannapfel. Die Professorin von der Uni Bochum gilt als Deutschlands führende Asbest-Expertin. Mit anderen Worten: „Schon eine einzige Faser kann Krebs auslösen.“ Da man im Alltag ohne es wahrzunehmen stets einer Asbest-Grundbelastung ausgesetzt sei, rät sie, jeden zusätzlichen Kontakt mit dem Gefahrstoff zu vermeiden.

    Einen Rat, den Angestellte und Studierende, die nun mal darauf angewiesen sind, sich in dem Universitätsgebäude aufzuhalten, nur schwerlich befolgen können.