Essen. .

Die Innenstadt und das Südviertel sind laut Statistik der Essener Wirtschaftsförderungsgesellschaft besonders beliebt. Zudem ist nur wenig Leerstand zu verzeichnen. Dennoch werde Qualität langsam rar, heißt es.

Die Bewegung auf dem Markt für Büroflächen war im ersten Halbjahr 2010 in Essen nicht überragend, aber vorzeigbar: Zu diesem Ergebnis kommt die Essener Wirtschaftsförderungsgesellschaft (EWG). Der Flächenumsatz erreichte eine Höhe von rund 49 000 Quadratmetern. „Zwar konnte Essen das Halbjahresergebnis des Vorjahres nicht ganz erreichen, dennoch liegt der Flächenumsatz damit über dem Durchschnitt der Halbjahresergebnisse der letzten zehn Jahre – und das, obwohl der Essener Büromarkt in den Ausnahmejahren 2007 und 2008 Rekordmarken erreichte“, sagt EWG-Büromarktexperte Andreas Hill.

Vor allem großflächige Vermietungen prägen das Halbjahresergebnis: Die Eon Gas Transport Gesellschaft mietet in einem Bestandsobjekt im Büropark Ruhrallee eine Fläche von etwa 10 800 Quadratmeter und übernimmt damit die Räume der bisher dort ansässigen Eon Ruhrgas-Tochter. Zu den Flächen in der Größenkategorie von über 5000 Quadratmetern fällt die Anmietung der RWE Services GmbH in der Gildehofstr. 1 mit rund 6600 Quadratmetern Bürofläche. Jeweils knapp über 1000 Quadratmeter mietet die Deutsche Bahn AG in der Lindenallee und die Universität Duisburg-Essen am Berliner Platz.

Der Büroflächenabsatz, nach Lagen analysiert, zeigt deutlich, dass die beliebteste Bürolage im ersten Halbjahr 2010, wie schon 2009, die Innenstadt/Südviertel ist. Auf diese Lage entfallen rund 15 300 Quadratmeter, was rund 31,3 Prozent des Büroflächenabsatzes entspricht.

Spitzenmiete liegt bei 13 Euro pro Quadratmeter

Gefragter als im Vorjahr ist die Büromarktzone Ruhrallee/Helbingstraße. Diese Lage vereint rund 30,4 Prozent oder 14 900 Quadratmeter auf sich. Auch die Flächen im südlichen Stadtgebiet sind nach wie vor gefragt. In Rüttenscheid/Bredeney konnten rund 11 400 Quadratmeter abgesetzt werden – das sind 23,4 Prozent des gesamten Büroflächenabsatzes im ersten Halbjahr 2010.

Die Analyse der Nutzerstruktur ergibt, dass Unternehmen der Branche Energie/Umwelt mit rund 17 400 Quadratmetern oder 35,6 Prozent die Nachfrage dominieren. An zweiter Stelle folgt der Bereich Gewerbe, Handel und Verkehr mit rund 11 300 Quadratmetern und einem Anteil von 23,1 Prozent. Den dritten Platz belegen Unternehmen des Bereichs IuK/Medien/Verlage mit rund 8,4 Prozent und etwa 4100 Quadratmetern.

Stabil bleiben auch die Mieten. Die Spitzenmiete in Neubauprojekten innerhalb der bevorzugten Bürolagen liegt bei 13,20 Euro pro Quadratmeter, während sie sich im Vorjahr zwischen 13 und 13,50 Euro bewegte. Für marktgerechte Bestandsobjekte in anderen Büromarktzonen liegt die mittlere Miete bei etwa 8,80 Euro.

Auch der Leerstand in Essen entwickelte sich im Vergleich zum Vorjahr stabil und beträgt aktuell 5,5 Prozent der verfügbaren Mietfläche. In absoluten Zahlen entspricht diese Quote einem Leerstand von rund 162 000 Quadratmetern – das sind etwa 9000 Quadratmeter weniger als im Vorjahr. Dieser Leerstand berücksichtigt die rund 22 000 Quadratmeter Fläche, die sich als marktuntauglich erwiesen und rund 10 000 Quadratmeter angebotene Untermietflächen. Ohne Berücksichtigung der marktuntauglichen Flächen verringert sich die Leerstandsquote auf sehr moderate 4,8 Prozent. Zunehmend sei sogar ein Mangel von größeren, zusammenhängenden und neuwertigen Büroflächen festzustellen, so die EWB.